Entropie (Sozialwissenschaften)

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Entropie wird in populären Darstellungen sozialwissenschaftlicher Themen ausgehend von der häufigen Gleichsetzung des thermodynamischen Begriffs der Entropie mit „Unordnung“ bisweilen als Synonym eben für Unordnung gebraucht; so zum Beispiel von Manfred Wöhlcke.[1] Amitai Etzioni definiert soziale Entropie als Zustand, in dem es keine soziale Ordnung und keine sozialen Bindungen gibt.[2] Für Daniel Lorenz entwickelt sie sich, wenn soziale Erwartungen immer weniger erfüllt werden und die alltagsbasierte soziale Anschlussfähigkeit zunehmend schwindet.[3] Herbert Günzl sieht in sozialistischen Gesellschaften eine pathologische Sucht nach Gleichheit und Nivellierung und bezeichnet dies als soziale Entropie.[4]

In den Wirtschaftswissenschaften kommen beispielsweise Ungleichverteilungsmaße zur Anwendung, die gelegentlich auch als Entropiemaße bezeichnet werden. Dazu zählen insbesondere informationstheoretisch begründete Maße von Anthony Barnes Atkinson, Serge Kolm und Henri Theil. Schon eher mit wirtschaftsethischen Elementen vermischt sind Veröffentlichungen von Nicholas Georgescu-Roegen wie The Entropy Law and the Economic Process (1971).

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Entropie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Manfred Wöhlcke: Das Ende der Zivilisation. Über soziale Entropie und kollektive Selbstzerstörung. 2003.
  2. Amitai Etzioni: Die aktive Gesellschaft – Eine Theorie gesellschaftlicher und politischer Prozesse. Verlag für Sozialwissenschaften. Wiesbaden 2009. S. 677.
  3. Daniel F. Lorenz: Kritische Infrastrukturen aus Sicht der Bevölkerung. Forschungsforum Öffentliche Sicherheit. Freie Universität Berlin. 2010. S. 70.
  4. Herbert C. Günzl: Struktur und Existenz – Versuch einer Sythese von Ordnung und Freiheit. Trauner. 1968. S. 140.