Gärten der Welt
Der Erholungspark Marzahn liegt im Berliner Ortsteil Marzahn am nördlichen Fuß des Kienbergs und wurde am 9. Mai 1987 anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins als Berliner Gartenschau und Geschenk der Gärtner an die Hauptstadt der DDR eröffnet. Damit sollte er dem Britzer Garten der 1985er BUGA in West-Berlin entgegengesetzt werden. Im Zusammenhang mit den angrenzenden frei zugänglichen Erholungsflächen des Kienbergs und dem direkt östlich anschließenden Wuhletal ergibt sich eine Gesamtfläche von über 100 Hektar. Betrieben wird der Park von der Grün Berlin GmbH, einer Gesellschaft des Landes Berlin, die auch weitere Gärten und Parks betreibt.
Entwicklung
Im Jahr 1991 wurde die Berliner Gartenschau umgebaut und die Anlage in Erholungspark Marzahn umbenannt: Große Spiel- und Liegewiesen sowie neue Spielplätze entstanden, Bäume wurden gepflanzt und Sondergärten überarbeitet und erweitert. Der neu gestaltete Park sollte den 300.000 Bewohnern der umliegenden Großsiedlungen als vielfältig nutzbare Erholungslandschaft dienen.
Seit der Eröffnung des ersten Themengartens, des Chinesischen Gartens, im Oktober 2000 trägt der Park den Titel Gärten der Welt und ist damit auch weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt geworden.
Im Jahr 2005 wurde der Chinesische Garten in den Gärten der Welt als drittschönste Parkanlage Deutschlands ausgezeichnet. Außerdem gehört er zu den 365 Orten im Land der Ideen.
Seit 2013 wird der Park für die Internationale Gartenausstellung 2017 erweitert und umgebaut.[1][2]
Parkanlage
Gärten der Welt
Die 43 Hektar große eingezäunte Anlage umfasst mehrere Gartenanlagen aus verschiedenen Teilen der Welt:
- Größe: 27.000 m², davon ca. 5.000 m² Teichfläche
- Eröffnung: 15. Oktober 2000
größter Chinesischer Garten Europas
- Größe: 2.700 m²
- Eröffnung: 30. April 2003
- Größe: 500 m² in einer Leichtbauhalle
- Eröffnung: 18. Dezember 2003
- Größe: 6.100 m²
- Eröffnung: 7. Juli 2005
- Koreanischer Garten
- Seouler Garten
- Größe: rund 4.000 m²
- Eröffnung: 31. März 2006
Geschenk der Stadt Seoul anlässlich der Asien-Pazifik-Wochen 2005
- Größe: 1.800 m² Hecken und 340 m² Pflaster
- Eröffnung: 22. Juni 2007
nach dem Vorbild des Irrgartens von Hampton Court Palace (England, 17. Jahrhundert) und des Bodenlabyrinths in der gotischen Kathedrale von Chartres (Frankreich, um 1230)
- Karl-Foerster-Staudengarten
- Größe: 3.600 m²
- Eröffnung: 9. Mai 1987, 2007/2008 größere Erweiterung und Erneuerung, Neuereröffnung: 9. März 2008
- Größe: etwa 3.000 m²
- Eröffnung: 31. Mai 2008
Christlicher Garten
Nachbildung eines mittelalterlichen Klostergartens. Um den Namen gab es Streit, da ursprünglich kein Garten nach einer Religion benannt werden sollte.[4] Er besteht aus einem Wandelgang um eine quadratische Gartenfläche, der aus goldlackierten Aluminiumprofilen besteht, in die Textpassagen aus Altem und Neuem Testament eingearbeitet sind (typographische Gestaltung durch Alexander Branczyk),[5] und den eine 4 Meter hohe Buchenhecke umgibt.[3] Sich am Ordnungsprinzip eines Kreuzganges orientierend, interpretiert er diesen Urtypus in eine moderne Form.
-
Orientalischer Garten
-
Koreanischer Garten
-
Irrgarten
-
Pflaster-Labyrinth
-
Christlicher Garten
Weitere Parkthemen
Auf dem Gelände des Parks befinden sich neben den Gärten der Welt noch weitere sehenswerte Anlagen:
- Blumenbeete mit vielgestaltiger, je nach Jahreszeit wechselnder Bepflanzung
- Blumentheater (Bau 1987, Wiederherstellung 2002)
- Marzahner Ausguck
- Rhododendronhain mit Märchenfiguren zu zwölf Märchen Hans Christian Andersens und der Brüder Grimm
- Wasserweg mit 17 sprudelnden Brunnen, Findlingen, Tonkugeln und Mühlsteinen
- Grundstein Englischer Garten
- Neubau Besucherzentrum
Der Park ist barrierefrei und erhielt die hohe englische Auszeichnung Green Flag Award.
Internationale Gartenausstellung
Im Jahr 2017 sollen die Gärten der Welt vom 13. April bis 15. Oktober das Herzstück des Veranstaltunggeländes der IGA Berlin 2017 werden.[6]
Besucherzahlen
Im Jahr 1995 lagen die Besucherzahlen bei 132.000, im Jahr 2003 kamen 374.000 Besucher, mit deren Eintrittskarten 40 % der Kosten gedeckt werden konnten. Während 2006 460.000 Gäste den Park besuchten, gab es im Jahr 2007 erneut einen Besucherrekord mit über 650.000 Besuchern. 2014 besuchten über 800.000 Gäste den Park.[7]
Weblinks
- Kienbergpark - Die neue Stadt- und Parklandschaft am Wuhletal ab 2017
- Gärten der Welt
- Bericht über die Eröffnung des Koreanischen Gartens im Erholungspark
Einzelnachweise
- ↑ iga-berlin-2017.de.
- ↑ IGA 2017 in Berlin: Blühende Landschaften gegen Rechtsextreme in Spiegel online vom 11. April 2016
- ↑ a b c Christlicher Garten.. berlin.de, abgerufen 9. Juli 2011.
- ↑ Marzahner „Christianisierung“. In: Berliner Zeitung, 16. August 2010
- ↑ Jürgen Siebert: Der »Christliche Garten« kann wachsen. In: Fontblog. FontShop, 21. März 2011, abgerufen am 18. September 2015.
- ↑ iga-berlin-2017.de.
- ↑ Presseinfo 2015. Grün Berlin GmbH
Koordinaten: 52° 32′ 22″ N, 13° 34′ 36″ O