Eugene Ormandy

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von links: Jean Sibelius, Nils-Eric Ringbom und Eugene Ormandy (1951)

Eugene Ormandy (* 18. November 1899 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 12. März 1985 in Philadelphia, Pennsylvania, USA), mit Geburtsnamen eigentlich Jenő Blau, war ein US-amerikanischer Dirigent und Geiger ungarischer Herkunft.

Leben

Jenő Blau absolvierte ein Musikstudium an der Königlich-Ungarischen Musikakademie in Budapest. Dort machte er im Alter von elf Jahren bei Jenő Hubay sein Examen als Violinist. Mit siebzehn wurde er nach mehreren Tourneen Professor an seiner alten Hochschule und Dirigent des Blüthner-Orchesters. Nach der Niederschlagung der Ungarischen Räterepublik emigrierte er 1921 in die USA und nahm dort den Namen Eugene Ormandy an. „Eugene“ ist die englische Entsprechung seines ungarischen Vornamens, doch die Herkunft seines Nachnamens konnte nie entschlüsselt werden, zumal Ormandy selbst sich nicht dazu geäußert hat. Das Luxusschiff Normandie, mit dem er angeblich in die USA reiste und das manchmal als Inspirationsquelle angegeben wird, wurde jedenfalls erst 1935 in Betrieb genommen. In New York arbeitete er zunächst als Geiger und dann als Dirigent für das Capitol Theater Orchestra, ein Orchester, das Stummfilme musikalisch begleitete.

1931 übertrug man ihm die Leitung des Minneapolis Symphony Orchestras, ein Amt, das er bis 1936 innehatte. Berühmt wurden seine Einspielungen von Anton Bruckners 7. Sinfonie und von Gustav Mahlers 2. Sinfonie. Seine Karriere wurde vor allem durch Arthur Judson gefördert, der damals in der amerikanischen Musikszene eine große Rolle spielte. Von 1936 an war er zunächst Assistent des Philadelphia Orchestras und erhielt zwei Jahre später das Chefdirigat. Unter seiner Leitung erwarb sich das Philadelphia Orchestra einen ausgezeichneten Ruf. Ormandy und das Orchester wurden zu einem der meistaufgenommenen Ensembles der Tonträgergeschichte. Er leitete das Philadelphia Orchestra bis 1980.

Ormandy sind unter anderem die Uraufführungen des Violinkonzertes von Samuel Barber, des 3. Klavierkonzertes von Béla Bartók, der 5. Sinfonie von Howard Hanson, der 4. Sinfonie von Bohuslav Martinů und der Sinfonischen Tänze von Sergei Rachmaninow zu verdanken.

Ormandy bekam im Laufe seiner Karriere fünf Grammys und ist auf dem Hollywood Walk of Fame verewigt.

Weblinks

Commons: Eugene Ormandy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien