Faber-Castell

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Faber-Castell Aktiengesellschaft

Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1761
Sitz Stein (Mittelfranken), Deutschland
Leitung Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell, Vorstandsvorsitzender
Mitarbeiterzahl ca. 7.000 (2011)
Umsatz 887 Millionen EUR (2005)
Website www.faber-castell.com

Faber-Castell ist ein deutscher Hersteller von Schreibwaren. Mit einer Produktion von ca. zwei Milliarden holzgefassten Stiften pro Jahr ist Faber-Castell der weltgrößte Hersteller von Holzstiften. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben etwa 7000 Mitarbeiter in 15 Fertigungsstätten und 23 Vertriebsgesellschaften und hat in über 120 Ländern Handelsvertretungen. Dazu gehört die Faber-Castell-Gesellschaft im brasilianischen São Carlos, die mit einer Produktion von 1,5 Mrd. Stiften pro Jahr die größte Farbstiftfabrik der Welt ist.

Geschichte

Datei:FC headquarter.jpg
Stammsitz Faber-Castell, Stein bei Nürnberg
49° 24′ 58″ N, 11° 1′ 10″ O
„TK-Bleistifte“ von Faber-Castell
Faber-Castell-Logo auf schwarzem Hintergrund)

Seit 1719 gab es in Stein bei Nürnberg die ersten Bleistiftmacher. 1758 ließ sich der Schreiner Kaspar Faber dort nieder und begann 1761 ebenfalls mit der Herstellung von Bleistiften. Die Bleistifte wurden auf dem Nürnberger Markt verkauft. Im Jahre 1851 wurde durch seinen Nachfolger, Lothar von Faber, eine Bleistiftnorm eingeführt, die noch heute richtungsweisend für die gesamte Bleistiftindustrie ist. Zum 100. Firmenjubiläum 1861 wurde das Zweigwerk in Geroldsgrün eröffnet, zunächst als Schiefertafelfabrik. Lothar Faber wurde 1874 mit einer Petition an den Deutschen Reichstag „zur Schaffung eines Markenschutzgesetzes“ zum Wegbereiter des Markenschutzgesetzes in Deutschland (Mai 1875). Im Jahre 1905 wurde von Graf Alexander Faber-Castell die Bleistiftmarke „Castell“ – als besonders hochwertiger Bleistift – eingeführt. 1931/1932 wurde die „Johann-Faber“-Bleistiftfabrik übernommen, damit verbunden war zugleich eine Beteiligung an der größten Bleistiftfabrik der Welt „Lapis Johann Faber“. Im Jahre 1948 wurde mit Einführung des TK-Stifts für technisches Zeichnen der internationale Durchbruch erzielt.

Im Laufe der 1960er und 1970er Jahre wurde die Produktion von Textmarkern und Faserstiften aufgenommen. Anfang der 1990er Jahre entwickelte Faber-Castell die umweltfreundliche Wasserlack-Technologie für Blei- und Farbstifte. 1992 wurde die weltweit erste Produktionsanlage für umweltfreundliche Blei- und Farbstifte durch den damaligen Bundesumweltminister Klaus Töpfer in Betrieb genommen.

Seit 2000 verpflichtet sich das Unternehmen freiwillig mit einer eigenen Charta, in allen Niederlassungen weltweit die empfohlenen Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen der ILO einzuhalten.[1]

Im November 2006 erhielt Faber-Castell den vom Forum Zukunftsökonomie verliehenen „Preis der Arbeit“ für Unternehmen, die ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung in besonderer Weise gerecht werden.

Zwischen 1880 und 1975 war Faber-Castell weltweit einer der wichtigsten Hersteller von Rechenschiebern; der bekannteste war der 2/83N.

Weblinks

Commons: Faber-Castell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.