Feuerkehl-Glanzschwänzchen

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Feuerkehl-Glanzschwänzchen

Feuerkehl-Glanzschwänzchen, illustriert von Joseph Smit

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Tribus: Lophornitini
Gattung: Glanzschwänzchen (Metallura)
Art: Feuerkehl-Glanzschwänzchen
Wissenschaftlicher Name
Metallura eupogon
(Cabanis, 1874)

Das Feuerkehl-Glanzschwänzchen (Metallura eupogon), auch Rotkehl-Glanzschwänzchen genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die in Peru endemisch ist. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeschätzt. Die Art gilt als monotypisch.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Feuerkehl-Glanzschwänzchen erreicht eine Körperlänge von etwa 11 cm bei einem Gewicht von ca. 5 g. Das Männchen hat einen mittellangen, geraden schwarzen Schnabel. Die Ober- und Unterseite sind fast durchgängig gelblich olivgrün mit bronzefarbenem Schimmer. Der schmale Kehlfleck ist orange. Der Schwanz schillert himmelblau mit einer grünen Tönung auf der Oberseite und einer gelbgrünen Tönung auf der Unterseite. Das Weibchen ist sehr ähnlich, doch ist der Kehlfleck unvollkommen. Die äußeren Steuerfedern haben helle Spitzen. Jungtiere ähneln den Weibchen.[2]

Verhalten und Ernährung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Feuerkehl-Glanzschwänzchen bezieht seinen Nektar wohl von ähnlichen Pflanzen wie das Schuppenbauch-Glanzschwänzchen.[2] So gehört z. B. der Nektar von Brachyotum ledifolium zu seinen Nektarquellen.[3]

Fortpflanzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juni bis Juli wurden Feuerkehl-Glanzschwänzchen mit vergrößerten Gonaden untersucht. Ein Gelege besteht aus zwei weißen Eiern, die vom Weibchen bebrütet werden.[2]

Lautäußerungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Jagdruf klingt fast identisch mit dem des Kupferglanzschwänzchens (Metallura theresiae Simon, 1902) und des Schuppenbauch-Glanzschwänzchens (Metallura aeneocauda (Gould, 1846)). Der Gesang besteht aus einer abnehmenden Serie von drei bis sechs piepsigen Tönen, denen wiederholte lebhafte ungeordnete Phrasen, die wie trt-tsi-sii-sii-su..trr-tsi-tsu..trr-tsi-tsu.. klingen, folgen. Die Struktur ähnelt der anderer Mitglieder der Gattung.[2]

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungsgebiet des Feuerkehl-Glanzschwänzchens

Das Feuerkehl-Glanzschwänzchen bevorzugt offene Waldwiesen mit Schwarzmundgewächs- und Heidekrautgewächsgestrüpp in moosbeschichteten Zwergen- und Elfenwald, die sich mit andiner Grasebene (Pajonal) und Habitat mit Gestrüpp entlang der Baumgrenze abwechselt. Außerdem streift es in der angrenzenden Páramo-Graslandschaft umher. Es bewegt sich in Höhenlagen zwischen 2900 und 4000 Metern: Am häufigsten ist es über 3500 Meter anzutreffen.[2]

Migration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Feuerkehl-Glanzschwänzchen gilt normalerweise als Standvogel, auch wenn keine gesicherten Daten vorliegen. Es wird vermutet, dass es eventuell als saisonaler Strichvogel zwischen den Höhenlagen wandert.[2]

Etymologie und Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbeschreibung des Feuerkehl-Glanzschwänzchens erfolgte 1874 durch Jean Louis Cabanis unter dem wissenschaftlichen Namen Urolampra eupogon. Das Typusexemplar wurde von Konstanty Roman Jelski bei Maraynioc gesammelt.[4] 1847 führte Gould dann die neue Gattung Metallura ein.[5][A 1] Das Wort Metallura leitet sich von den griechischen Wörtern μέταλλον métallon für „Metall“ und ουρά ourá für „Schwanz“ ab.[6] Der Artname eupogon ist ein griechisches Wortgebilde aus εὖ eu für „fein, schön, gut“ und πώγων, πώγωνος pṓgōn, pṓgōnos für „Bart“.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Heindl, Peter Boesman: Fire-throated Metaltail (Metallura eupogon). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona (englisch, hbw.com).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Jean Louis Cabanis: Neue peruanische Arten charakterisert von Herrn Cabanis. In: Journal für Ornithologie (= 4). Band 2, 1874, S. 97–100 (biodiversitylibrary.org).
  • John Gould: Drafts for a new arrangement of the Trochilidae, with the characters of two new Genera and descriptions of three new species. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 15, Nr. 171, 1847, S. 94–196 (biodiversitylibrary.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Feuerkehl-Glanzschwänzchen (Metallura eupogon) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. IOC World Bird List Hummingbirds.
  2. a b c d e f Martin Heindl u. a.
  3. Bild von Feuerkehl-Glanzschwänzchen, das sich an Brachyotum ledifolium klammert
  4. Jean Louis Cabanis (1874), S. 97.
  5. John Gould (1847), S. 94.
  6. James A. Jobling S. 252
  7. James A. Jobling S. 153

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gould ordnete der Gattung Trochilus cupreocauda, ein Synonym für das Schwarzbauch-Glanzschwänzchen (Metallura phoebe (Lesson & Delattre, 1839)), Trochilus aeneocauda, ein Synonym für das Schuppenbauch-Glanzschwänzchen (Metallura aeneocauda (Gould, 1846)), Trochilus alardi, eigentlich Ornismya Allardi (Bourcier, 1839), ein Synonym für das Smaragdkehl-Glanzschwänzchen, Trochilus smaragdinicollis, ein Synonym für Metallura tyrianthina smaragdinicollis (d’Orbigny & Lafresnaye, 1838), und Trochilus Williami, ein Synonym für das Grüne Glanzschwänzchen (Metallura williami (Delattre & Bourcier, 1846)), zu.