Fort Knox

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Koordinaten: 37° 53′ 0″ N, 85° 57′ 55″ W

Fort Knox
Lage von Fort Knox in Kentucky

Das Fort Knox ist ein Stützpunkt der US Army im US-Bundesstaat Kentucky. Es ist vor allem als Lager für die Goldreserve des Schatzamtes der Vereinigten Staaten bekannt, dem sogenannten United States Bullion Depository. Im Fort Knox liegt einer der größten Goldanteile der Welt, wobei in der Federal Reserve Bank of New York nach eigenen Angaben mehr Gold (auch von ausländischen Banken und Zentralbanken) liegt.

Geschichte

Das Fort wurde im Jahr 1862 während des Bürgerkriegs erbaut und trug damals noch den Namen Fort Duffield. Nach dem Krieg wurde es vernachlässigt. Während des Ersten Weltkrieges wurde das Fort wieder in Betrieb genommen und vergrößert. Außerdem wurde es nach Henry Knox benannt, einem General des Unabhängigkeitskrieges und späteren Kriegsminister. Zeitweise erstreckte sich das Fort auf eine Fläche von 162 km2. Nach dem Krieg reduzierte sich der Betrieb jedoch wieder stark.

In den 1930er Jahren wurde aus dem Fort ein ständiger Standort für die mechanisierten Truppen. Die Vereinigten Staaten wollten gegenüber dem zu Beginn des Zweiten Weltkrieges stark mechanisierten Deutschen Reich aufholen. Um 1943 bestand Fort Knox aus 3820 Gebäuden auf einer Fläche von insgesamt 432 km2.

Stationierte Einheiten

Goldlager

Das Goldlager (U. S. Bullion Depository) von außen.

Das Finanzministerium errichtete 1936 das an Fort Knox angrenzende Bullion Depository als Lager für einen Teil seiner Goldreserven. Es ist ein schwer gesichertes zweistöckiges Gebäude. Für den Bau wurden 465 Kubikmeter Granit, 3.200 Kubikmeter Beton, 750 Tonnen Betonstahl und 670 Tonnen Baustahl verbraucht. Die Baukosten betrugen 560.000 US-Dollar, was nach heutigem Wert etwa 11 Mio. US-Dollar entspricht.

Nach und nach wurde ein Großteil der US-Goldreserven dorthin verfrachtet, wozu Transporte in rund 500 Eisenbahnwagen nötig waren.

Das Lager war notwendig geworden, als ein sicherer Unterbringungsort für die in den 1930er Jahren verstaatlichten privaten Goldbestände benötigt wurde. Durch die Presidential Executive Order 6102 von 1933 wurde der private Besitz von Goldmünzen und Goldbarren verboten (siehe Goldverbot). Das Gold musste gegen Entschädigung in US-Dollar an das Finanzministerium abgeführt werden. Mit der Aufkündigung des Bretton-Woods-Systems im Jahr 1973 endete diese Regelung.

Heute sind 147,3 Millionen Feinunzen (ca. 4580 t) Gold eingelagert, mit einem aktuellen Wert von ca. 180 Milliarden US-Dollar (ca. 158 Milliarden Euro) (Stand: 16. Mai 2015).

Während des Zweiten Weltkrieges wurden im Fort Knox auch Goldvorräte einiger europäischer Länder sowie eine Abschrift der Magna Carta aufbewahrt. Es wurde lange Zeit vermutet, dass auch die britischen Kronjuwelen während des Krieges verwahrt wurden, was sich jedoch als Gerücht herausgestellt hat. Es gilt als nachgewiesen, dass die ungarischen Kronjuwelen 30 Jahre lang hier in einer einfachen Holzkiste aufbewahrt wurden. Ein ungarischer Soldat übergab sie nach Kriegsende an US-amerikanische Soldaten, da befürchtet wurde, die Sowjetunion könnte sie beschlagnahmen. Ebenfalls wurde die Bill of Rights von 1941 bis 1944 in Fort Knox aufbewahrt.

Im Gegensatz zu den weltweit größten Goldreserven, die in der Federal Reserve Bank of New York eingelagert sind und zu einem Großteil aus Gold bestehen, das im Eigentum verschiedener ausländischer Staatsbanken (unter anderem der Deutschen Bundesbank) und internationaler Organisationen (vor allem des IWF) ist, lagert in Fort Knox ausschließlich Gold, das sich im Eigentum der Vereinigten Staaten befindet.[1][2]

Sicherheitssystem

Über das Sicherheitssystem ist wenig bekannt. Die Baupläne und Fotos der Anlage unterliegen der Geheimhaltung, nicht jedoch Fotografien während der Bauphase aus dem Jahr 1936. Der Zutritt für Besucher ist nicht gestattet.

Das Sicherheitskonzept stützt sich auf drei Komponenten:

  • passive aufgrund seiner massiven Bauweise aus Stahlbeton und die geschützte Lage im Landesinneren,
  • aktive durch hochmoderne Überwachungselektronik sowie
  • die unmittelbare Nähe zu einem Militärstützpunkt, der Teile der 1. US-Infanteriedivision mit etwa 10.000 Soldaten und 300 Panzern beherbergt.

Das Gebäude wird von vier Wachtürmen an jeder Gebäudeecke gesäumt, die nur von innen betreten werden können. Der in der Bauphase angrenzende Wald wurde im Laufe der Zeit komplett gerodet, um potentiellen Angreifern keine Deckung zu bieten. Den Eingang bildet eine etwa 20 Tonnen schwere und rund 60 cm dicke Tür aus sieben Schichten Stahl einer geheimen Legierung. Die gesamte zum Öffnen notwendige Zahlenkombination weiß kein einzelner Mensch komplett. Stattdessen muss eine nicht bekannte Anzahl Mitarbeiter unabhängig voneinander diverse Codes eingeben, um die Tür zu öffnen. Hinter der Tür befinden sich 28 Einzelabteile, in denen das Gold gelagert wird.

Patton Museum

Die Geschichte der Kavallerie und bewaffneten Einheiten der US-Armee, sowie der Karriere von General George S. Patton können im George Patton Museum auf dem Gelände von Fort Knox bei freiem Eintritt besichtigt werden.

Zu den Ausstellungsstücken zählen diverse militärische Fahrzeuge und Uniformen ebenso wie zwei Feuerwehrfahrzeuge, die am 11. September 2001 beim Terroranschlag auf das Pentagon im Einsatz waren. Persönliche Gegenstände des namensgebenden Generals sind ebenso präsentiert.

Film

In dem James-Bond-Spielfilm Goldfinger geht es darum, wie der größte Goldschmuggler der Welt, Auric Goldfinger, in Fort Knox einbricht und versuchen will, die Goldreserven radioaktiv zu verstrahlen, um den Wert seines eigenen Goldes zu vergrößern. Da wie oben erwähnt aus Sicherheitsgründen keine Innenaufnahmen gestattet waren, wurde das Innere des Lagergebäudes komplett als Kulisse errichtet.

Weblinks

Commons: Fort Knox – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.newyorkfed.org
  2. http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/24257/schatz_bist_du_da.html