Foville-Syndrom

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Klassifikation nach ICD-10
G46.3 Hirnstammsyndrom – Foville-Syndrom
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Foville-Syndrom tritt bei einer Schädigung des Hirnstammes als alternierende Hirnstammläsion auf und wird auch als Syndrom des kaudalen Brückenfusses definiert mit Blickparese, Fazialisparese und gekreuzter Hemiparese.[1][2]

Synonyme sind: Foville-Lähmung; Foville-Brücken-Syndrom; Kaudales Syndrom der Brückenhaube; lateinisch Hemiplegia abducento-facialis alternans; Hemiplegia alternans inferior pontina

Die Bezeichnung bezieht sich auf den Erstautor der Erstbeschreibung aus dem Jahre 1859 durch den französischen Neurologen und Psychiater Achille-Louis-François Foville (1799–1878).[3][4]

Das Syndrom ist nicht mit dem Millard-Gubler-Syndrom zu verwechseln.

Ursache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Erkrankung liegt eine Läsion im Brückenfuß (Pars basilaris pontis) zugrunde, häufig Tumoren oder Durchblutungsstörungen im Bereich der Arteria basilaris oder deren Stromgebiet.[1][5]

Klinische Erscheinungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klinische Kriterien des eigentlichen Foville-Syndromes sind:[1][3]

Begrifflich zu trennen sind das

  • Foville-Brücken-Syndrom ohne Fazialisparese, englisch Foville's syndrome II; Foville's pontine syndrome
  • die Foville Parese, englisch Foville’s syndrome I; Foville's peduncular syndrome; Foville’s paralysis
    • Oberes Foville-Schenkel-Syndrom mit ipsilateraler Okulomotoriusparese, kontralateraler Fazialisparese und gekreuzter Gliedmaßenlähmung
    • Unteres Foville-Schenkel-Syndrom mit ipsilateraler Fazialisparese und Okulomotoriuslähmung und gekreuzter Gliedmaßenlähmung

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Bernfried Leiber (Begründer): Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. Hrsg.: G. Burg, J. Kunze, D. Pongratz, P. G. Scheurlen, A. Schinzel, J. Spranger. 7., völlig neu bearb. Auflage. Band 2: Symptome. Urban & Schwarzenberg, München u. a. 1990, ISBN 3-541-01727-9.
  2. D. Schmidt: Die klassischen Hirnstammsyndrome. In: Der Ophthalmologe. 97, 2000, S. 411–417, doi:10.1007/s003470070090.
  3. a b Who named it Foville
  4. A. L. F. Foville: Note sur une paralysie peu connue de certains muscles de l’oeil, et sa liaison avec quelques points de l’anatomie de la physiologie de la protubérance annulaire. In: Gazette hebdomadaire de médecine et de chirurgie Bd. 6, 1859, S. 146.
  5. Strokecenter (Memento des Originals vom 18. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.strokecenter.org

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]