Franz Melde

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Franz Emil Melde (* 11. März 1832 in Großenlüder bei Fulda; † 17. März 1901 in Marburg) war ein deutscher Physiker und Professor an der Philipps-Universität Marburg. Melde war dort ab 1864 der Nachfolger von Christian Ludwig Gerling. In seiner Zeit erlebte die Universität nach ihrer Zugehörigkeit zu Preußen einen großen Aufschwung. Er baute das physikalische Praktikum aus und beschäftigte sich mit Strömungslehre, Meteorologie und Akustik. Melde war praktizierender Musiker und untersuchte die Chladnischen Klangfiguren von Musikinstrumenten, maß Töne sehr hoher Frequenz und entdeckte bei seiner Arbeit an schwingenden Saiten das Prinzip des parametrischen Verstärkers (ein Verstärker, bei dem das Eingangssignal eine Komponente (Parameter) des schwingenden Systems periodisch verändert). Dazu koppelte er eine Stimmgabel an eine schwingende Saite, die mit der doppelten Resonanzfrequenz der Saite oszillierte[1]. Für seine Messapparate erhielt er u.a. eine Silbermedaille auf der Weltausstellung in Chicago 1893.

Er wurde vor allem durch ein Experiment zur Demonstration stehender Wellen bekannt, das zu seinen Ehren nach ihm benannt wurde. Dieses Experiment ermöglicht die Bestimmung des Musters einer stehenden Welle sowie die Messung der Geschwindigkeit einer Transversalwelle auf einem Faden und liefert Erkenntnisse zur Interferenz mechanischer Wellen.

Im Jahr 1885 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

Literatur

  • Melde: Akustik. Leipzig, Brockhaus 1883
  • Birt: Marburger Licht- und Schattenbilder. Marburg 1927
  • C. Graepler: Imagines Professorum Academiae Marburgensis. Marburg 1977
  • Poggendorff: Biographisch literarisches Handwörterbuch der exakten Naturwissenschaften. Bd. 7 a, Supplement
  • Bernd Heinzmann: Melde, Franz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 13 f. (Digitalisat).

Weblinks

Quelle

  1. Melde "Über Erregung stehender Wellen eines fadenförmigen Körpers", Poggendorffs Annalen der Physik und Chemie (Serie 2), Bd. 109, 1859, S. 193-215