Franz Raffl
Franz Raffl (* 10. Oktober 1775 in Prenn, Gemeinde Schenna in Südtirol; † 13. Februar 1830 im oberbayerischen Reichertshofen) war ein Landwirt, der den Franzosen im Jänner 1810 für 1500 Gulden das Versteck des in Tirol als Freiheitskämpfer verehrten Andreas Hofer verriet, der mehrere Aufstände gegen Napoleons Truppen angeführt hatte. Aufgrund seiner Denunziation wurde Raffl später der „Judas von Tirol“ genannt. Er wanderte 1811 nach Bayern aus, wo er 1830 verarmt starb. Noch heute werden in Tirol verräterische Menschen „Raffl“ oder „rafflerisch“ genannt.
Literatur und Adaptionen
- Constantin von Wurzbach: Raffl, Franz. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 24. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1872, S. 227 (Digitalisat).
- Karl Schönherr: Der Judas von Tirol. Drama, 1897.
- Karl Klaar: Franz Raffl, der Verräter Andreas Hofers. Innsbruck, 1921.
- H. Gritsch: Raffl Franz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 390.
- Raffl, ein 1984 entstandener Spielfilm unter der Regie Christian Bergers über Franz Raffl.
- Werner Asam (Buch und Regie): Der Judas von Tirol. Fernsehspiel nach Motiven von Karl Schönherr. (Produktion der INFAFILM, Manfred Korytowski, München, für den Bayerischen Rundfunk; 2006).
Personendaten | |
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NAME | Raffl, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | Tiroler Landwirt, Verräter Andreas Hofers |
GEBURTSDATUM | 10. Oktober 1775 |
GEBURTSORT | Prenn, Gemeinde Schenna, Südtirol |
STERBEDATUM | 13. Februar 1830 |
STERBEORT | Reichertshofen |