Friede von Rawalpindi

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Der Frieden von Rawalpindi wurde am 8. August 1919 zwischen Afghanistan und Großbritannien geschlossen und beendete den Dritten Afghanisch-Britischen Krieg (1919). Der Friedensschluss gab Afghanistan die nationale Souveränität zurück.

Historische Entwicklung

Aufgrund der Ereignisse im Jahre 1893 hatte sich im afghanischen Volk bereits eine extreme antibritische Stimmung entwickelt. Großbritannien hatte in diesem Jahr Afghanistan die Durand-Linie als neue Staatsgrenze aufgezwungen, die das südliche Gebiet Afghanistans der indischen Kronkolonie einverleibte. Hinzu kam, dass während des Ersten Weltkrieges sowohl Deutsche als auch Türken die Afghanen zur Aufgabe ihrer politischen Neutralität aufgefordert hatten. Speziell junge Afghanen riefen zum Dschihad zu Gunsten der islamischen Seite auf. Habibullah Khan (1872–1919) war zwischen 1901 und 1919 Herrscher über Afghanistan. Er behielt die Neutralität seines Landes jedoch bei.

Beide Vorgänge stießen in Afghanistan auf großen Unmut und schürten die anti-britische Stimmung. Als eine Reaktion darauf wurde am Unabhängigkeitstag des Jahres 1918 bei einem Umzug ein Anschlag auf Habibullah verübt, dem er jedoch entging. Wenige Monate später, am 20. Februar 1919 wurde er bei einem Jagdausflug ermordet.

Sein Sohn Amanullah Khan (1892–1960), bestieg als sein Nachfolger am 27. Februar 1919 den Thron. Er regierte vom 27. Februar 1919 bis zum 2. Januar 1929 und vertrat eine andere Politik: Amanullah Khan erklärte sein Land vollkommen unabhängig vom Britischen Empire. Großbritannien akzeptierte dies nicht und es kam zum Dritten Afghanisch-Britischen Krieg. Dieser endete nach nur einem Monat mit einem Sieg der Afghanen und es wurde am 10. August 1919 der Friedensvertrag von Rawalpindi unterzeichnet. Durch dieses Dokument erhielt Afghanistan seine staatliche Souveränität zurück.

Weblinks