Friedrich Goldschmidt

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Friedrich Goldschmidt

Johannes Friedrich Goldschmidt (* 20. Februar 1837 in Berlin; † 13. Juni 1902 ebenda) war Industrieller und Mitglied des Deutschen Reichstags.

Leben

Goldschmidt war der Sohn des Textilfabrikanten Eduard Goldschmidt; seine Mutter war eine Tochter des Staatsrates Gottlob Johann Christian Kunth.

Goldschmidt besuchte das Pädagogikum zu Charlottenburg (vormals Cauersche Anstalt) und das Köllnische Gymnasium in Berlin. Er arbeitete als Chemiker in einem Laboratorium, dann in Kattunfabriken in Berlin, Mülhausen und Manchester. 1862 ging er zur kaufmännischen Ausbildung nach Nord- und Zentralamerika und war seit 1871 Direktor der Brauerei-Aktien-Gesellschaft Friedrichshöhe vormals Patzenhofer.

1882 gründete er mit Armand Knoblauch (1832–1905) vom Böhmischen Brauhaus, Richard Roesicke (1845–1903) von der Schultheiss-Brauerei und dem damaligen Leiter der Versuchsanstalt des Vereins der Spiritusfabrikanten, Professor Max Delbrück (1850–1919), die Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin.[1]

Von 1879 bis 1889 war er außerdem Erster Vorsitzender des Berliner Handwerkervereins. Weiter war er Handelsrichter beim Landgericht I. in Berlin von 1879 bis 1883 und Mitglied des Ältestenkollegiums der Berliner Kaufmannschaft seit 1885.

1864 wurde er Landwehr-Offizier und machte als solcher die Kriege 1866 und 1870/71 mit. Er erhielt das Eiserne Kreuz und schied als Hauptmann aus dem Dienst aus.

Goldschmidt war Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses von 1882 bis 1887[2] und von 1889 bis 1893.[3] Weiter war er Mitglied des Reichstages von 1881 bis 1884 und von 1887 bis 1893 zunächst für die Liberale Vereinigung, dann für die Deutsche Freisinnige Partei.[4]

1880 veröffentlichte Goldschmidt eine Biografie seines Großvaters Gottlob Johann Christian Kunth, die er gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder, dem Gymnasialprofessor Paul Goldschmidt, verfasst hatte.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Willi Glaser: Vom Handwerk zum Großbetrieb. Die Schultheiss- Brautradition in Berlin. In: Berlinische Monatsschrift, Heft 12, 1998, S. 4–11, online.
  2. Er verlor am 29. März 1887 sein Mandat, das für ungültig erklärt wurde.
  3. Mann, Bernhard (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867-1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 149 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Kühne, Thomas : Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867 – 1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten. Düsseldorf : Droste Verlag, 1994, S. 383-386 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 6)
  4. Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 68