Friedrich Hänssler junior

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Friedrich Hänssler (* 6. März 1927 in Stuttgart; eigentlich: Friedrich Hänßler) ist Theologe, Musikwissenschaftler und als langjähriger Leiter des Hänssler Verlags ein bedeutender protestantischer Verleger des 20. Jahrhunderts in Deutschland.

Leben

Friedrich Hänssler ist der Sohn des gleichnamigen Gründers (1892–1972[1]) des damaligen Musikverlags Hänssler. Er studierte Theologie und Musikwissenschaft. 1950 übernahm er den Verlag von seinem Vater und entwickelte ihn zu einem der führenden evangelischen Verlage in Deutschland. Hänssler war die Bibeltreue seines Verlags ein persönliches Anliegen: Er und seine Frau Ursula prüften jahrzehntelang persönlich jedes Manuskript bis ins Detail. Viele Manuskripte wurden deswegen auch abgelehnt. Über 1.000 Bücher zur Bibel und Bibelkommentare hat er herausgegeben. Durch das Musikprogramm des Verlags, insbesondere seine Bachaufnahmen, erreichte er Weltruf.[2] In den 1970ern begann er Bücher zu produzieren. Ein weiterer Themenschwerpunkt war Israel. Auf diesem Gebiet brachte er es auf über hundert Werke. 2002 geriet Hänsslers Verlagsunternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten, so dass es von der Stiftung Christliche Medien übernommen werden musste. Er blieb aber dort als Berater weiter tätig.[3]

Neben seiner Verlagstätigkeit übernahm er zahlreiche Leitungsaufgaben in kirchlichen und christlichen Gremien. So gehörte er der Kammer für Publizistik der EKD an und war einer der Gründer des Christlichen Medienverbunds KEP. 1979 gründete Hänssler zusammen mit Rudolf Decker nach amerikanischen Vorbild die Initiative Gebetsfrühstückstreffen für Parlamentarier.[4] Er ist außerdem Kuratoriumsmitglied des evangelikalen Vereins ProChrist,[5] einem dem CVJM nahestehenden Organisator von Großevangelisationsveranstaltungen.

Privates

Hänssler ist verheiratet mit Ursula und Vater von sechs Kindern.

Publikationen

Auszeichnungen

1985 erhielt Hänssler den Grand Prix du Disque für seinen Mut, in seinem Verlag sämtliche geistlichen Kantaten Johann Sebastian Bachs mit Helmuth Rilling auf hundert Langspielplatten zu veröffentlichen.[2]

Am 25. April 1992 verlieh Erwin Teufel Hänssler die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg.[6]

Von Avi Primor erhielt Hänssler für seine Israel-Publikationen die Auszeichnung Freund von Jerusalem, die höchste Auszeichnung der Stadt Jerusalem.[7]

Auf Vorschlag von Ministerpräsident Erwin Teufel wurde Hänssler 2001 aufgrund seiner Verdienste für die christliche Literatur in Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.[8] In der Würdigung hieß es unter anderem „Hänssler brachte sich ehrenamtlich in viele Gremien der Publizistik, des Buchhandels und der Evangelischen Kirche mit ein.“ [9] Bereits 1987 hatte er als Würdigung seiner Verdienste um die Verbreitung christlicher Wertmaßstäbe das Verdienstkreuz am Bande erhalten.

Ebenfalls 2001 wurde Hänssler von Landesbischof Eberhardt Renz die silberne Brenz-Medaille überreicht, die höchste Auszeichnung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. "Jesu Name nie verkinget" Bd 4, S.105
  2. a b Helmut Matthies: Große Erfolge – tiefes Leid, ideaSpektrum, 28. Februar 2007
  3. Helmut Matthies: Verlagsrekord: Da muss Bibeltreue drin sein. ideaSpektrum 26, 2016 Wetzlar
  4. Informationen zur Initiative Gebetsfrühstück, kath.net, Meldung vom 7. Februar 2014.
  5. Kuratorium ProChrist e.V., aufgerufen am 12. Juni 2016
  6. Staatsministerium Baden-Württemberg: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Liste der Ordensträger 1975-2009. Seite 35
  7. Börsenblatt, 12. Februar 2007
  8. SELK Info 11-2001: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für Verleger Friedrich Hänssler. (PDF; 316 kB) Abgerufen am 22. Juli 2010.
  9. Arbeitskreis christlicher Publizisten, ACP-Heft 1 / 2002