Fräulein Smillas Gespür für Schnee

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Fräulein Smillas Gespür für Schnee (dänisch Frøken Smillas fornemmelse for sne) ist ein Roman von Peter Høeg aus dem Jahr 1992.

Handlung

Die Hauptperson ist Smilla Jaspersen, die Tochter einer Inuk und eines dänischen Arztes. Die arbeitslose Wissenschaftlerin lebt in Kopenhagen, wo sie nur sehr schwer mit der europäischen Kultur zurechtkommt. Als ein Inuit-Junge in ihrem Wohnblock vom Dach stürzt und stirbt, erkennt sie aus den Spuren im Schnee als einzige Person, dass dieser Sturz kein Unglück, sondern ein Verbrechen war. Getrieben von ihrer Trauer begibt sie sich auf die Suche nach Beweismaterial und gerät dabei immer wieder in Gefahr. Der Titel bezieht sich auf Smilla Jaspersens großes Interesse an den Spuren im Schnee.

Der Roman wird aus der Perspektive von Smilla Jaspersen erzählt und ist in drei Teile gegliedert: „Die Stadt“, „Das Meer“ und „Das Eis“. Neben Fräulein Smillas privaten kriminalistischen Ermittlungen werden in einer weiteren Ebene ihre Erinnerungen geschildert. Sie hat als Kind erlebt, wie das Volk der Inuit unter den Dänen als Kolonialmacht unterdrückt wurde. Die Erzählerin berichtet, wie tief sie in der Kultur der Inuit verwurzelt ist und wie sehr sie sich andererseits von ihr entfremdet hat.

Kritik

Das Buch wurde von der internationalen Kritik hoch gelobt und avancierte zum Bestseller. Das literarische Quartett hingegen befand das Buch im März 1994 unisono als einen recht schwachen Kriminalroman. Es wurde 1997 von Bille August mit Julia Ormond, Gabriel Byrne, Tom Wilkinson, Jim Broadbent, Richard Harris, Mario Adorf und Jürgen Vogel als Fräulein Smillas Gespür für Schnee verfilmt, wobei manche Kritiker die psychologische Tiefe der Vorlage vermissten.

Ausgaben

Deutsch von Monika Wesemann. Rowohlt Verlag Tb. (2004) 515 Seiten. ISBN 3-499-23701-6 bzw. ISBN 3-446-17683-7