Ghorbanali Dorri-Nadschafabadi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. August 2016 um 21:25 Uhr durch GT1976 (Diskussion | Beiträge) (→‎Einzelnachweise). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ghorban-Ali Dorri-Nadjafabadi

Ghorban-Ali Dorri-Nadjafabadi (persisch قربانعلی دری نجف‌آبادی, *1945 in Nadschafabad), ist ein iranischer Politiker und Kleriker mit dem religiösen Titel Ajatollah.[1] Wegen Beteiligung Dorri-Nadjafabadis an schweren Menschenrechtsverletzungen, darunter solche in Kahrisak, darf er nicht nach Europa einreisen[1]:S. 7, etwaiges Vermögen ist in Europa eingefroren.[1]:S. 7

Werdegang

Dorri-Nadjafabadi war von August 1997 bis 23. Februar 1999 Leiter des Geheimdienstes VEVAK. Von 2005 bis zum 24. August 2009 war er Generalstaatsanwalt in Iran. Es wurde vom neuen Justizchef Sadegh Laridschani, auch im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Präsidentschaftswahlen 2009, entlassen und durch Gholam-Hossein Mohseni-Ejei ersetzt. Dorri-Nadjafabadi predigt als Freitagsimam in Arak.[2]

Vorwürfe

Während seiner Amtszeit als Leiter des Geheimdienstes kam es zu den Kettenmorden an Oppositionellen, für die sein Stellvertreter, Said Emami, die Verantwortung übernahm. Dorri-Nadjafabadi trat von seinem Amt zurück und wurde von Ali Younesi ersetzt. Im Prozess gegen die Mörder des ehemaligen Arbeitsministers Dariusch Foruhar und seiner Frau Parvaneh Eskandari Foruhar, nahm die Friedensnobelpreisträgerin und Rechtsanwältin Schirin Ebadi, die die Tochter des Ehepaares anwaltlich vertrat, zusammen mit der Tochter Einsicht in Prozessunterlagen. Nach beider Aussagen fanden sich in den Prozessunterlagen Befehle Dorri-Nadjafabadis zu den Auftragsmorden; die später verurteilten Mörder befanden sich zum Tatzeitpunkt ausweislich von Überstundenabrechnungen im Dienst.[2]:Filmminuten 23 ff. Als nächste zu ermordende Person wurde in den Unterlagen ebenfalls - nach ihrer eigenen Aussage - Shirin Ebadi genannt.[2]:Filmminuten 25 ff.

Positionen

Aufsehen erregte Dorri-Nadjafabadi als er für westliches Spielzeug strengere Importbegrenzungen forderte. Spielzeuge wie Barbie, Batman und Harry Potter hätten einen zerstörerischen Einfluss auf die Jugend des Landes.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c VERORDNUNG (EU) Nr. 359/2011 DES RATES vom 12. April 2011 (online)
  2. a b c Sabine Jainski, Ilona Kalmbach: Shirin Ebadi. Mein Leben, ZDF-Dokumentation in Zusammenarbeit mit competent filmproduktion und ARTE, 2010
  3. Iran calls for ban on Barbie doll bbc.co.uk. vom 28. April 2008