Grete Natzler

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Grete Natzler (in den USA Della Lind; * 19. Juni 1906 in Wien, Österreich-Ungarn; † 10. Juni 1999 in Key West, Florida, Vereinigte Staaten) war eine österreichische Schauspielerin und Operettensängerin.

Leben und Wirken

Grete Natzler entstammte einem alten Theatergeschlecht. Sie war die Tochter des Schauspielers und Sängers Leopold Natzler (1860–1926) und ältere Schwester der Schauspielerin Lizzi Natzler sowie die Cousine des Schauspielers Alfred Reginald Natzler, genannt Reggie Nalder. Sie erhielt in ihrer Heimatstadt eine Ausbildung zur Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin. Grete Natzlers erstes zentrales Engagement führte sie 1927 ans Wiener Stadttheater. Dort wurde sie als Sängerin wie auch als Schauspielerin eingesetzt.

1929 gab die Künstlerin ihr Debüt beim Stummfilm. Mit Anbruch des Tonfilmzeitalters fand die Wienerin reichlich Beschäftigung beim Film. Sie drehte in Berlin und Paris und spielte meist tragende Nebenrollen in heiteren Stücken, in denen man sie auch singen ließ. Im Frühjahr 1932 kehrte sie zur Bühne zurück und trat im Stück Casanova auf. Nach der Machtergreifung musste die Jüdin Deutschland verlassen und ließ sich in London nieder. Dort erhielt sie Rollen in Filmromanzen mit Musik und Gesang. Im Juli 1935 übersiedelte Grete Natzler in die USA. Dort sprach sie 1937 – erfolglos – für eine Rolle in dem Film The Last Gangster vor. Noch vor Jahresende ergatterte sie die weibliche Hauptrolle in dem Laurel-und-Hardy-Film Als Salontiroler. Dort, wie auch nachfolgend an der Bühne, wo man sie in The Streets of Paris, Song Without Words, Music in My Heart und The Lady From Paris sah, trat sie unter dem Pseudonym Della Lind auf.

In den angebotsfreien Zeiten hielt sich Grete Natzler mit der Herstellung von Keramik über Wasser. In San Diego konnte sie 1940 eine Ausstellung mit eigenen Werken auf die Beine stellen. In ihren späten Lebensjahren engagierte sich die US-Staatsbürgerin (seit 1949) in einem Laurel-&-Hardy-Fanclub.

Filmografie

  • 1929: Vater Radetzky
  • 1930: Wien, Du Stadt der Lieder
  • 1930: Der keusche Joseph
  • 1930: Dolly macht Karriere
  • 1930: Die Fremde
  • 1930: Ich heirate meinen Mann
  • 1931: Tänzerinnen für Süd-Amerika gesucht
  • 1931: Der Herzog von Reichstadt
  • 1931: Der verjüngte Adolar
  • 1931: Strohwitwer
  • 1932: Eine Nacht im Paradies
  • 1932: Melodie der Liebe
  • 1933: Ein Mädel aus Wien (Going Gay)
  • 1933: The Scotland Yard Mystery
  • 1935: The Student’s Romance
  • 1938: Als Salontiroler (Swiss Miss)

Literatur

  • Kay Weniger: Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. S. 357 f., ACABUS Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8

Weblinks