Grimmelshausen-Gymnasium Offenburg

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Grimmelshausen-Gymnasium Offenburg
Schulnummer 04106203
Gründung 1660
Adresse

Gymnasiumstraße 9

Ort Offenburg
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 28′ 3″ N, 7° 56′ 42″ OKoordinaten: 48° 28′ 3″ N, 7° 56′ 42″ O
Träger Stadt Offenburg
Schüler etwa 550
Lehrkräfte etwa 50
Leitung Susanne Self-Prédhumeau
Website www.grimmelshausen-gymnasium.de
Grimmelshausen-Gymnasium

Das Grimmelshausen-Gymnasium Offenburg ist eine allgemeinbildende weiterführende Schule in Offenburg (Ortenaukreis). Das Gymnasium hat etwa 550 Schüler[1] und rund 50 Lehrer. Mit einem Alter von mehr als 360 Jahren ist es das älteste der vier Gymnasien in Offenburg. Es zeichnet sich durch besondere Fremdsprachenförderung und dem Angebot eines deutsch-französischen Abiturs (AbiBac) aus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schule wurde 1660 vom Franziskaner- und Minoritenorden gegründet, der schon seit 1280 in Offenburg ein Kloster betrieb. Nach dem Brand 1689 wurde das Kloster neu aufgebaut. Heute ist es im Denkmalbuch Baden-Württembergs eingetragen.[2] 1803 wurde die Klosterschule im Zuge der Säkularisation verstaatlicht. Die Schule hütete von 1808 bis 1990 Überreste der Bibliothek des ebenfalls aufgelösten Klosters[3] und war ab 1822 im Kapuzinerkloster untergebracht.[4] Das Kapuzinerkloster ist das älteste Gebäude der Stadt und hat als einziges den Stadtbrand von 1689 überstanden.[5]

1937 wurde die Schule nach Johann Jakob Christoffel von Grimmelshausen benannt.[6] Der gebürtige Gelnhäuser gilt als der wichtigste deutsche Schriftsteller des Barock und lebte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in der Ortenau.

Das Gymnasium benutzt zum Teil auch die Räume des ehemaligen Kapuzinerklosters.[7]

Schulleiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1997–2009 Dietrich Mehrgardt[8]
  • 2009–2011 Gunther Siegwart[9]
  • 2011–2018 Dieter Kopriwa[10]
  • 2018–2023 Susanne Self-Prédhumeau[11]
  • seit 2024 Wilfrid Arens[12]

Profilentscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Klasse 5 müssen sich die Schüler zwischen den Sprachkombinationen Englisch-Französisch und Englisch-Latein entscheiden. In der 7. Klassenstufe steht für die Schüler mit der Sprachkombination Englisch-Französisch die Entscheidung billinguales Französisch an. In der 8. Klassenstufe wird zwischen der Profilrichtung Naturwissenschaften und einer dritten Fremdsprache (bei Sprachkombination Englisch-Französisch: Altgriechisch oder Italienisch oder Latein, bei Sprachkombination Englisch-Latein: Altgriechisch oder Französisch oder Italienisch) entschieden.[13]

Angebotene Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sprachfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Austauschprogramme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gymnasium pflegt internationale Kontakte und damit verbundene Schüleraustauschprogramme mit Schulen in Strasbourg (Frankreich), Cosmo (Italien) und Olsztyn (Polen).[8][15]

Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schule bietet die Möglichkeit des bilingualen Gymnasium (französisch) mit Abschluss AbiBac; außerdem wird das Europäische Gymnasium mit vier Fremdsprachen angeboten, das zu einem Zusatzzertifikat zum Abitur führt.[8] Ein weiterer Schwerpunkt des Gymnasiums ist die musische Bildung und Erziehung im Bereich Theater und Musik. Das Grimmelshausen-Gymnasium konnte 2010 sein 350-jähriges Bestehen feiern. Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltungen wurde das eigens dafür verfasste und komponierte Musiktheater Courasche nach dem Roman Grimmelshausens aufgeführt.[16] Die Schule bietet verschiedene AGs an, darunter eine traditionsreiche Archäologie-AG und mehrere Theater-AGs und Theaterkurse.[17] Seit 2012 ist die Schule Trägerin und Standort der Jungen Theaterakademie Offenburg, einem Theater-Kooperationsprojekt.[18] Außerdem existieren weitere AGs im Bereich Musik (Orchester, Chor, Big Band).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gymnasium Offenburg (Hrsg.): Jahres-Bericht über das Schuljahr. Offenburg 1882–1929 (Jg. 1884–1911; 1915 Digitalisat)
  • Theodor Weiland: Grundlinien zur Geschichte des Gymnasiums Offenburg. Reiff, Offenburg 1901 (Digitalisat)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das Grimmels in Zahlen. In: Grimmelshausen-Gymnasium Offenburg. 1. März 2013, abgerufen am 25. Februar 2022 (deutsch).
  2. http://www.offenburg.de/html/franziskanerkloster.html
  3. http://www.neueweltundalteswissen.de/integration.htm
  4. http://www.offenburg.de/html/franziskanerkloster.html
  5. http://www.offenburg.de/html/altes_kapuzinerkloster.html
  6. Wie das „Grimmels“ zu seinem Namen kam. In: Grimmelshausen-Gymnasium Offenburg. 16. Januar 2013, abgerufen am 25. Februar 2022 (deutsch).
  7. http://www.offenburg.de/html/neuere_geschichte.html
  8. a b c Röderer, Hubert: "Ich war sehr gerne an dieser Schule". http://www.badische-zeitung.de/offenburg/ich-war-sehr-gerne-an-dieser-schule--16742233.html
  9. Grimmels-Rektor kehrt nicht zurück. Abgerufen am 25. Februar 2022.
  10. »Als reine Lateinschule nicht überlebensfähig«. Abgerufen am 25. Februar 2022.
  11. Die neue Schulleiterin im Interview. Abgerufen am 25. Februar 2022.
  12. "Grimmels" begrüßt Wilfrid Arens als neuen Chef. Abgerufen am 17. März 2024.
  13. Sprachenfolge und Profile. In: Grimmelshausen-Gymnasium Offenburg. 4. März 2013, abgerufen am 25. Februar 2022 (deutsch).
  14. Sprachenfolge und Profile. In: Grimmelshausen-Gymnasium Offenburg. 4. März 2013, abgerufen am 25. Februar 2022 (deutsch).
  15. Internationale Kontakte. In: Grimmelshausen-Gymnasium Offenburg. 22. Januar 2014, abgerufen am 25. Februar 2022 (deutsch).
  16. Courasche. In: Junge Theaterakademie Offenburg. 26. Februar 2017, abgerufen am 25. Februar 2022 (deutsch).
  17. Theater am Grimmels. In: Grimmelshausen-Gymnasium Offenburg. 31. Januar 2013, abgerufen am 25. Februar 2022 (deutsch).
  18. Konzept. In: Junge Theaterakademie Offenburg. 13. Mai 2014, abgerufen am 25. Februar 2022 (deutsch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Grimmelshausen-Gymnasium Offenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien