Guptipara

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Guptipara
Guptipara (Indien)
Guptipara (Indien)
Staat: Indien Indien
Bundesstaat: Westbengalen
Distrikt: Hugli
Subdistrikt: Balagarh
Lage: 23° 12′ N, 88° 25′ OKoordinaten: 23° 12′ N, 88° 25′ O
Höhe: 15 m
Fläche: 73 ha
Einwohner: 2.169 (2011)[1]
Bevölkerungsdichte: 2971 Ew./km²
Guptipara – Tempelkomplex Brindaban Chandra's Math
Guptipara – Tempelkomplex Brindaban Chandra's Math
Guptipara – Tempelkomplex Brindaban Chandra's Math

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Guptipara ist ein Ort mit etwa 2.200 Einwohnern im ostindischen Bundesstaat Westbengalen. Der Ort ist bedeutsam wegen mehrerer Bengalischer Tempel aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guptipara liegt am Hugli-Fluss ca. 100 km (Fahrtstrecke) nördlich von Kalkutta in einer Höhe von ca. 15 m; von dort fahren nahezu stündlich Busse (Fahrzeit ca. 3,5 Stunden). Die Tempelstadt Kalna befindet sich nur ca. 8 km nordwestlich.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Offizielle Bevölkerungsstatistiken werden erst seit 1991 geführt und veröffentlicht.[2]

Jahr 1991 2001 2011
Einwohner 2.012 2.169

Die meisten Einwohner sind Hindus. Anders als im Norden Indiens üblich, sind der männliche und der weibliche Bevölkerungsanteil in etwa gleich hoch.[3]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landwirtschaft spielt immer noch die wichtigste Rolle in den Dörfern der Umgebung des Ortes, der als regionales Handels-, Handwerks- und Dienstleistungszentrum fungiert. Auch der regionale (Pilger-)Tourismus bringt Einnahmen in die Kassen der Stadt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Terracotta-Platte mit Krishna und Radha
Ratha Yatra-Festival

Über die frühe und mittelalterliche Geschichte von Guptipara ist kaum etwas bekannt. Im 12. Jahrhundert begann der Aufstieg des Islam, der unter den Mogul-Herrschern seinen Höhepunkt erreichte und bis nach Bengalen ausstrahlte. Während der Endphase des Niedergangs des Mogulreiches (d. h. im 18. und frühen 19. Jahrhundert) erlebte der Ort eine Blütezeit.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutendste Sehenswürdigkeiten des Ortes sind die vier aus Ziegelsteinen gemauerten und einen Innenhof umschließenden Vishnu-Tempel (Chaitanya, Brindabanchandra, Ramchandra und Krishnachandra) im Brindaban Chandra's Math-Komplex aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert, der Blütezeit der weitgehend unabhängig herrschenden Maharajas von Bardhaman. Sie gehören allesamt zu den Bengalischen Tempeln, einer Sonderform der Hindu-Architektur, die gekennzeichnet ist durch eine besondere Dachform (Bengalisches Dach) sowie durch turmartige Aufsätze (ratnas), die in architektonischer Hinsicht nur wenig mit den shikharas des nordindischen Nagara-Stils zu tun haben, sondern sich eher auf die seit dem 15. Jahrhundert nachweisbaren chhatris muslimischer Mausoleen zu beziehen scheinen. Die Fassade des Ramchandra-Tempels ist mit figürlichen Terracotta-Motiven geschmückt, die anderen verfügen nur über einfache Dekorformen und sind zumeist weiß getüncht; einige haben farbige Malereien im Innern.

Feste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überregional bekannt ist das alljährlich stattfindende Ratha-Yatra-Festival, bei dem – ähnlich wie in Puri – die auch hier verehrten Figuren von Jagannath und seinen Geschwistern Balabhadra und Subhadra in einer Prozession auf einem großen hölzernen Wagen durch den Ort gefahren werden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Guptipara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Guptipara – Census 2011
  2. Guptipara – Village Population 1991–2011
  3. Guptipara – Census 2011