Hafen Sachsenhagen
Hafen Sachsenhagen | |||
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Daten | |||
UN/LOCODE | DE 75E | ||
Eigentümer | Stadt Sachsenhagen | ||
Betreiber | Rhenus AG & Co | ||
Baubeginn | 1913 | ||
Eröffnung | 1916 | ||
Hafentyp | Länden | ||
Geografische Informationen | |||
Ort | Sachsenhagen | ||
Land | Niedersachsen | ||
Staat | Deutschland | ||
Hafen Sachsenhagen, Blick von Osten | |||
Koordinaten | 52° 23′ 0″ N, 9° 16′ 11″ O | ||
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Der Hafen Sachsenhagen ist der Binnenhafen der Stadt Sachsenhagen im Landkreis Schaumburg, Niedersachsen.
Geographie
Der Hafen Sachsenhagen liegt etwa 1,5 km südlich des Ortskernes auf einer Höhe von 50,3 m ü. NHN an der Bundeswasserstraße Mittellandkanal (MLK).
Westlich des Hafengebietes unterqueren der Ziegenbach und die Faule Riehe in jeweils 90 m langen Dükern den Kanal.
Bis in die 1960er Jahre war die Gegend geprägt vom Bergbau; abgebaut wurden vor allem Kali, Sandstein und Kohle.
Es bestehen bei MLK km 127,8 bis 128,4 Nord Liegeplätze mit 600 m geböschtem Ufer und bei MLK 128,9 Nord eine 110 m lange Kaimauer. Bei MLK 128,8 Süd gibt es ein weiteres 460 m langes gespundetes Kai.
Geschichte
Um 1916 ging der Mittellandkanal bei Sachsenhagen in Betrieb, nachdem bereits in den Jahren 1912/13 die ersten Länden gebaut worden waren. Die Gemeinde verpachtete anschließend das Gelände an die Union-Schiffahrts- und Lagerhausgesellschaft. Umgeschlagen wurde vor allem Kalisalz aus dem Schacht Bokeloh, aber auch Forst- und Agrarerzeugnisse, Dünger, Bau- und Brennstoffe.[1]
Bereits zwischen 1908 und 1910 war für Baumaterialien eine schmalspurige Feldbahnstrecke gebaut worden, die den Hafen mit Auhagen und Sachsenhagen verband. 1914 wurde diese in Schaumburger Kleinbahn umbenannt. Nach dem Ersten Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise siedelte sich in den 1930ern zaghaft Gewerbe dort in Ortsnähe an. Die nahen Bergwerke erhielten ebenfalls Gleisanschlüsse und es fand sowohl Güter- als auch Personenbeförderung statt.
Den Zweiten Weltkrieg überstanden die Anlagen unbeschädigt und erlebten in den 1950er Jahren ein weiteres wirtschaftliches Wachstum, sodass eine Umspurung der Hafenbahn auf Normalspur angedacht war.[2]
Mit der Betreibergesellschaft des Hafens wurden wieder langfristige Pachtverträge abgeschlossen.[3]
In den 1960er Jahren erfolgte im Zuge von Ertüchtigungs- und Ausbauarbeiten des Kanales eine Modernisierung der Umschlagstellen, aber auch das Aus für die Hafenbahn, deren Betrieb 1961 eingestellt wurde.[2]
Gewerbe und Infrastruktur
Heute bestehen am Hafen Sachsenhagens keine Kran- oder Gleisanlagen mehr. Ein Umschlag findet dort nurmehr Schiff/Straße statt und es ist kein Gewerbe im Hafengebiet angesiedelt.
Umgeschlagen wird bei Bedarf mit einem Mobilkran oder Förderbändern; Lagermöglichkeiten bestehen auf 12.500 m² befestigten Freilagerflächen. Ansonsten sind nur ein Betriebsmittelschuppen und eine kleine Hafenmeisterei vorhanden. Betreiber des Hafen ist heute die Rhenus AG.
An den Kaimauern kann ein Großmotorgüterschiff mit bis zu 4 m Tiefgang festmachen und abgefertigt werden. Es bestehen im westlichen Hafenbereich eine Wendebucht für Schiffe bis zu 100 m Länge und Liegemöglichkeiten für fünf Schiffe, sowie vier weitere auf der gegenüberliegenden Uferseite. Es gibt Müllcontainer, aber keine Beleuchtung.[4]
Nur selten nutzt auch die Personenschifffahrt die südliche Lände Sachsenhagens, an der kein Umschlag stattfindet.[5] Für die Freizeitschifffahrt sind die Häfen nur für kurze Zwischenstopps geeignet.
Verkehr
Gemeindestraßen verbinden den Hafen zu der 5 km südlich verlaufenden Bundesstraße 65 und 5 km nördlich zur Bundesstraße 441, die beide nach Osten hin an die Bundesautobahn 2 anschließen.
Eine ÖPNV-Haltestelle gibt es an der L 445 direkt am Hafen. Bahnanschlüsse bestehen heute keine mehr.