Hans-Peter Friedländer

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Hans-Peter Friedländer
Personalia
Geburtstag 6. November 1920
Geburtsort BerlinDeutschland
Sterbedatum 15. Juli 1999
Position Angriff
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1941–1947 Grasshopper Club Zürich
1947–1953 FC Lausanne-Sport
1953–1954 FC Martigny-Sports
1954–1957 Servette FC 27 (15)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1942–1952 Schweiz 22 (12)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Hans-Peter Friedländer (* 6. November 1920 in Berlin; † 15. Juli 1999) war ein Schweizer Fussballspieler. Der Offensivspieler trat von 1942 bis 1952 in insgesamt 22 Länderspielen für die Schweizer Nationalmannschaft an und erzielte dabei elf Tore.[1] Er wurde in den Jahren 1945, 1946 und 1951 Torschützenkönig in der Nationalliga A in der Schweiz.[2]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der in Berlin geborene Friedländer, Sohn eines jüdischen Deutschen, war als Fünfjähriger in die Schweiz gekommen und liess sich 1940 im Alter von 20 Jahren einbürgern. Sein erster Klub war der FC Diessenhofen, danach folgte der FC Schaffhausen, von dem er dann zum Grasshopper Club Zürich ging. Mit diesem gewann er dreimal (1941/42, 1942/43, 1945/46) den Schweizer Cup sowie dreimal (1941/42, 1942/43, 1944/45) die Schweizer Liga.[3] Bei den ersten zwei Meisterschaftsgewinnen waren Torhüter Willy Huber, Severino Minelli, Alfred Bickel und Lauro Amado Mitspieler von Friedländer. Nach sechs Jahren bei den Grasshoppers wechselte er 1947 zu Lausanne-Sport.[4] Er gewann dort 1950 den Schweizer Cup, 1951 die Liga.[5] In Lausanne gewann er die Meisterschaft 1951 an der Seite von Torhüter Georges Stuber, Roger Bocquet und Rene Maillard. 1953 unterschrieb er bei Martiny-Sports und spielte dort für ein Jahr. Seine Karriere liess er danach beim Servette FC ausklingen.[6]

Er schaffte es, dreimal zum Torschützenkönig der Schweizer Liga gekrönt zu werden.[7] Friedländer war von Beruf Ingenieur. Laut Jung erlitt er im Laufe seiner Karriere acht Knochenbrüche. Sein Wechsel 1946 zu Lausanne wurde zum Politikum, weil er entgegen den damaligen Amateur-Bestimmungen ein Handgeld von 15.000 Franken kassiert haben soll. Er wurde für zwei Saisons gesperrt.

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedländer war von 1942 bis 1952 Teil der Schweizer Fussballnationalmannschaft. Er spielte insgesamt 22 Spiele und schoss zwölf Tore,[8] darunter zwei Spiele bei der WM 1950. Als das letzte Kriegsländerspiel am 8. April 1945 gegen Frankreich ausgetragen wurde, endete das Spiel vor 26.000 Zuschauern mit einem verdienten 1:0-Sieg der Schweizer. Den einzigen Treffer hatte Friedländer erzielt, der erst fünf Jahre zuvor den Schweizer Pass erhalten hatte.[9] Mit dem Länderspiel am 9. November 1952 in Augsburg gegen Deutschland (1:5) verabschiedete sich der Angreifer aus der „Nati“. Er hatte für seine Mannschaft den Ehrentreffer erzielt. In Reihen der DFB-Elf debütierten Horst Eckel und Hans Schäfer.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beat Jung (Hrsg.): Die Nati. Die Geschichte der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft. Verlag Die Werkstatt. Göttingen 2006. ISBN 978-3-89533-532-7.
  • Gottfried Schmid (Hrsg.): Das goldene Buch des Schweizer Fussballs. Verlag Domprobstei. Basel 1953.
  • Grasshopper-Club Zürich (Hrsg.): 100 Jahre Grasshopper-Club Zürich. Ausgabe 1986

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Beat Jung (Hrsg.): Die Nati. Die Geschichte der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft. S. 354
  2. Swiss Football League (Hrsg.): 75 Jahre Swiss Football League National-Liga SFV. ISBN 978-3-9523556-0-2. S. 50, 51, 67
  3. Gottfried Schmid (Hrsg.): Das goldene Buch des Schweizer Fussballs. S. 85, 86, 90, 92; Internetquelle transfermarkt ist ungenau
  4. Hans-Peter Friedländer. Abgerufen am 20. Juni 2023.
  5. Bestätigung durch G. Schmid. S. 100, 101
  6. Hans-Peter Friedländer. Abgerufen am 20. Juni 2023.
  7. Hans-Peter Friedländer - Titel & Erfolge. Abgerufen am 20. Juni 2023.
  8. Hans-Peter Friedländer - Nationalmannschaft. Abgerufen am 20. Juni 2023.
  9. Beat Jung (Hrsg.): Die Nati. Die Geschichte der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft. S. 88
  10. Chronik Verlag im Wissen Media Verlag. Gütersloh 2005. ISBN 3-577-16409-3. S. 79