Hans Gerstmayr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Februar 2016 um 23:48 Uhr durch Pelz (Diskussion | Beiträge) (PD-fix, Normdaten korrigiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hans Gerstmayr (* 14. April 1882 in St. Valentin-Rubring an der Enns; † 28. Oktober 1987) war ein österreichischer Graveur, Medailleur, Künstler (Stahlschneider) und Schüler von Michael Blümelhuber.

Leben

Hans Gerstmayr wurde als Sohn eines Kleinlandwirtes und Maurerpoliers geboren. Wegen seiner Begabung kam er in das Stift der Kalasantiner nach Wien. Bei Josef Stepan lernte er Gravieren und Stempelschneiden. Marshall, Cizek, Hofner und Professor Stefan Schwartz waren seiner Lehrer und Förderer im Modellieren, Treiben und Ziselieren sowie in der Medaillen-Kunst.

Drei erste Preise brachten seine Arbeiten, die er 1899 und 1900 an der Fachschule für Graveure und der niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer bei Wettbewerben einreichte. 1905 absolvierte er den Militärdienst und arbeitete dann als Graveur in Wien. In diesen Arbeitsjahren fertigte er Stahlschnitte, Schmuckstücke und kunstvolle Gebrauchsstücke.

1907 bis 1914 stand er an der Seite von Michael Blümelhuber und unterstützte diesen beim Aufbau von dessen Meisterschule für Eisenbearbeitung in Steyr (aufgelöst 1942). 1914 folgte der Kriegseinsatz. 1920 bis zu seiner Pensionierung 1949 leitete er die Graveurabteilung der Fachschule für Eisen- und Stahlbearbeitung in Steyr (heute HTL-Steyr).

Werke

Von Hans Gerstmayr wurden viele künstlerische Arbeiten wie Stahlschnitte (Schwur-Abtkreuze, Prägestempel, Medaillen), ungezählte Metalltreibarbeiten als Bilder oder Tafeln für Denkmäler und zahlreiche Grabkreuze aus Schmiedeeisen entworfen und meist eigenhändig als Treibarbeiten in Kupfer umgesetzt.

Zu seinen herausragendsten Werken zählen der Kremsmünsterer Prälatenring, das Kremsmünsterer Pectorale sowie das Schwurkreuz der Bundeslehranstalt in Steyr.

Auszeichnungen

Gerstmayr-Gedenkstein in der Gerstmayr-Siedlung in Mauthausen
  • 1899 Silberne Medaille der Niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer
  • 1930 Verleihung des Berufstitels Professor
  • 1937 Goldene Medaille bei der Weltfachausstellung Paris 1937 für seine Stahlschnittarbeiten
  • 1952 Verleihung des Titels Regierungsrat
  • Verleihung des Ehrenringes und ab 1972 Ehrenbürger von Mauthausen
  • Verleihung der Ehrenmedaille der Stadt Steyr
  • Einrichtung des Hans-Gerstmayr-Museums im Schloss Pragstein
  • Benennung einer Straße in Steyr
  • Benennung der Gerstmayr-Siedlung, der Gerstmayr-Straße und des Gerstmayr-Weges

Ausstellungen

  • Die Ausstellung im Jahr 1985 Steyrer Stahlschnittschule Blümelhuber-Gerstmayr war eine Würdigung des Gesamtkunstwerkes beider Künstler, an der Hans Gerstmayr als 103-Jähriger noch teilnahm
  • Gedächtnisausstellung Hans Gerstmayr in Mauthausen im Juni 2008

Literatur

Webseite