Happerschoß

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Happerschoß
Koordinaten: 50° 48′ N, 7° 18′ OKoordinaten: 50° 47′ 54″ N, 7° 18′ 0″ O
Höhe: 202 m
Einwohner: 1467 (Jan. 2016)[1]
Eingemeindung: 1. Oktober 1956
Eingemeindet nach: Lauthausen
Postleitzahl: 53773
Vorwahl: 02242
Happerschoß (Nordrhein-Westfalen)
Happerschoß (Nordrhein-Westfalen)

Lage von Happerschoß in Nordrhein-Westfalen

Happerschoß [-ʃɔs] ist ein Ortsteil der Stadt Hennef (Sieg) im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen. Bis 1956 war Happerschoß eine eigenständige Gemeinde.

Kirche St. Remigius

Geschichte

Erstmals erwähnt wurde der Ort 1054 als haberscozze. 1384 wird das Weistum des „Freigerichts Happerschoß“ für den Bereich der Honschaft genannt.[2]

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Happerschoß von schwedischen Truppen gebrandschatzt, am 28. Oktober 1672 durch französische Truppen ausgeplündert. Die letzte und größte Heimsuchung fand am 11. August 1807 statt, als ein Großfeuer die unter Erzbischof Anno II. erbaute Kirche Sankt Remigius, 36 Wohnhäuser und 24 Scheunen vernichtete. Nur wenige sakrale Gegenstände aus der Kirche konnten gerettet werden. Einen neuen Kirchenbau befürwortete das Großherzogtum Berg nicht, eine Zusammenlegung mit der Pfarre Bödingen war in Planung. Durch Eigeninitiative der Pfarrgemeinde und mit Unterstützung des Landrates Freiherr Maximilian von Loë konnte offiziell am 18. August 1818 mit einem Kirchenneubau angefangen werden. Am 12. Dezember 1818 war der Bau bereits beendet.

Gemeinde Happerschoß

Nach den auf dem Wiener Kongress abgeschlossenen Verträgen, kam die Region an das Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung war die Gemeinde Happerschoß dem Verwaltungsbezirk der Bürgermeisterei Lauthausen zugeordnet, welche Teil des Kreises Uckerath im Regierungsbezirk Köln war. Nach der Auflösung des Kreises Uckerath (1820) kam die Gemeinde Happerschoß zum Kreis Siegburg (1825 umbenannt in Siegkreis).

Die Gemeinde bestand 1885 neben Happerschoß aus zwei weiteren Ortsteilen: Bröl und Heisterschoß. Es gab in der Gemeinde 195 Wohngebäude (einschließlich unbewohnter) mit 180 Haushalten. Dort lebten 927 Einwohner (479 Männer und 448 Frauen). Alle Bürger waren damals katholisch, die Gemeinde hatte eine eigene Pfarrkirche.[3]

Die Gemeinde hatte 1885 eine Fläche von 902 ha, davon 477 ha Acker-, 66 ha Wiesen- und 316 ha Waldfläche.[3] Heute gehört das Gebiet zur Stadt Hennef.

Am 1. Oktober 1956 wurde die Gemeinde Happerschoß der damals neu gebildeten amtsfreien Gemeinde Lauthausen zugeordnet.[4] Im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn wurde zum 1. August 1969 auch die amtsfreie Gemeinde Lauthausen aufgelöst, Happerschoß wurde der gleichzeitig neu gebildeten Gemeinde Hennef (Sieg) zugeordnet.[5]

Einwohnerentwicklung[6]

Jahr Einwohner
1816 712
1843 856
1871 832
1905 855
1950 1.076

Verkehr

An Happerschoß vorbei führt die Landesstraße 352.

Sehenswürdigkeiten

Happerschoß kann als Ausgangspunkt für Wanderungen zur Wahnbachtalsperre genutzt werden. Happerschoß liegt am Ende eines Bergrückens und bietet einen weiten Ausblick nach Süden Richtung Westerwald, nach Westen Richtung Siebengebirge und nach Nordwesten auf die Rheinische Bucht. Weiterhin gibt es einen Planetenweg in Richtung Heisterschoß, beginnend am Fußballplatz.

Einzelnachweise

  1. Hennef: Wohnplatzverzeichnis, Einwohnermeldeamt der Stadt Hennef
  2. Der Rhein-Sieg-Kreis. Herausgeber: Oberkreisdirektor Paul Kieras. Stuttgart 1983, S. 271.
  3. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen von 1885
  4. Gesetz über die Eingliederung von Teilen der Gemeinde Braschoß in die Stadt Siegburg und den Zusammenschluß der Gemeinden Altenbödingen, Happerschoß, Lauthausen und eines Teils der Gemeinde Braschoß zu einer neuen Gemeinde. Vom 10. Juli 1956; § 2 - Veröffentlicht im Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, Ausgabe A, 10. Jahrgang, ausgegeben zu Düsseldorf am 20. Juli 1956, Nummer 37, S. 192; PDF-Datei
  5. Gesetz zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn (Bonn-Gesetz) vom 1. Juli 1969; §§ 15 und 16
  6. Volkszählungsergebnisse von 1816 bis 1970 der Städte und Gemeinden. Beiträge zur Statistik des Rhein-Sieg-Kreises, Bd. 17/ Siegburg 1980, S. 46-47.

Weblinks