Hauenstein (Laufenburg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. November 2015 um 20:05 Uhr durch Buchstapler (Diskussion | Beiträge) (Infolink zugefügt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hauenstein
Wappen von Hauenstein
Koordinaten: 47° 35′ N, 8° 6′ OKoordinaten: 47° 34′ 55″ N, 8° 6′ 23″ O
Höhe: 338 m
Einwohner: 97
Eingemeindung: 1. Januar 1972

Hauenstein liegt am Rhein und ist ein Stadtteil von Laufenburg (Baden) im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg. Nachbargemeinden sind Luttingen und Albbruck.

Geschichte

Hauenstein

Hauenstein, in älteren Urkunden auch als Howinstein, Howenstain, Hohenstein bezeichnet, war einst Teil oder womöglich Sitz der Gaugrafen des Albgaues. Einige der Grafen des Albgaues sind aus Urkunden bekannt. Genannt werden ein Bodolrich in den Jahren 778 und 781, einen Erchanger in den Jahren 816 und 821, Gozbert im Jahr 844, Albarich im Jahre 849, Gozbert der Abt des Klosters Rheinau im Jahre 853, Adalbert im Jahre 854, Hudolrich im Jahre 868, Adilbreth oder Adalbert in den Jahren 873, 875, 884, 885, 888, Chadaloh im Jahre 890, Adalbert im Jahre 894, Liuthon im Jahre 929, Berechtold im Jahre 1047 und Gerhard im Jahre 1071.

Modell der Burg Hauenstein
Bauern in der Hauensteiner Tracht (um 1840)

Frühe Erwähnungen der Stadt Hauenstein sind rar. Dies lässt sich durch den Umstand erklären, dass die Stadt Hauenstein kaum mehr als die Vorburg der Burg Hauenstein war. Die Stadt verfügte über ein „oberes“ und ein „unteres“ Tor und war somit befestigt. Teile der Stadtmauer sind heute noch in Form einer Hauswand vorhanden. Das Gebäude wurde einst außerhalb der Stadtmauer unter Einbeziehung dieser errichtet und kann deshalb heute nicht mehr ohne weiteres ausgemacht werden.

Hauenstein kam zur Zeit des deutschen Interregnums unter habsburgische Herrschaft und erhielt durch die Hauensteiner Einung von 1433 eine neue Verfassung, welche alle Hauensteiner zu gemeinsamer Verteidigung ihrer Rechte verpflichtete. Die Stadt mit der dazugehörenden Burg Hauenstein war bis ins Jahre 1500 Sitz des Vorderösterreichischen Waldvogts. Hauenstein war Namensgeber der dortigen Herrschaft – später als Grafschaft Hauenstein bezeichnet.

Im Jahre 1317 erhielt Hauenstein das Stadtrecht, obgleich ihr wesentliche Merkmale fehlten, beispielsweise ein Stadtbann mit Gerichtshof, und bildete mit der dortigen Zollstation eine wichtige Einkommensquelle. Dieses Zollrecht, welches als Reichslehen den Habsburgern zustand, wurde mehrfach weiter verpfändet. So bestimmte Rudolf von Habsburg in einer Bemerkung in seinem Pfandrodels von 1281, dass der Zoll von Hauenstein den Bürgern von Säckingen zum Wiederaufbau der 1272 durch Brand zerstörten Stadtbefestigung zufallen sollte. Die Säckinger Bürger verkauften daraufhin das Pfandrecht am Hauensteiner Zoll an den Abt von St. Blasien. 1379 erlaubte Leopold von Österreich, Rudolf von Schönau, Hauenstein und den Schwarzwald aus der Pfandschaft von Klaus von Rheinfelden zu lösen. In einem Bericht von 1471 wird die Stadt Hauenstein als ein „Marktflecken mit armseliger Bewehrung“ geschildert, welches über zwei Tore und zwei „Schlösser“ verfüge.

Mit den späteren Gründungen von Laufenburg (erstmals 1173 urkundlich erwähnt) und Waldshut (1249 gegründet) verlor die Stadt Hauenstein allmählich an Bedeutung.

Bis 1. Januar 1972 bestand Hauenstein als Stadt. Sie galt bis dahin als die kleinste Stadt Deutschlands, danach fiel sie im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden Württemberg an die Stadt Laufenburg. In Hauenstein leben heute weniger als 100 Menschen.

Oberhalb des Ortes führt die Strecke der Hochrheinbahn an der Burg Hauenstein vorbei und überquert mit einem Viadukt den Mühlbach, der hier in den Rhein mündet.

Literatur

  • Arbeitskreis 1000 Jahre Österreich: Die Grafschaft Hauenstein in Vorderösterreich.
  • Karl Friedrich Wernet: Der Umfang der Grafschaft Hauenstein.
  • Fridolin Jehle u. Anton Englert: Geschichte der Gemeinde Dogern.
  • Karl Heinrich Ludwig Pölitz, Joseph Merk, Jahrbücher der Geschichte und Staatskunst. Teil 2. 1833.
  • Franz Pfeiffer: Das Habsburg-Oesterreichische Urbarbuch. Stuttgart 1850.