Haurietis aquas
Haurietis aquas (Ihr werdet Wasser schöpfen, nach Jes 12,3) ist eine Enzyklika, die Papst Pius XII. am 13. Mai 1956 anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Herz-Jesu-Festes veröffentlichte. Es ist das bisher letzte Schreiben eines Papstes, das die Herz-Jesu-Verehrung zum Gegenstand hat.
Hintergrund
Wesentlich beeinflusst durch die 1690 gestorbene Margareta Maria Alacoque, führte Pius IX. 1856 das Herz-Jesu-Fest für die ganze Katholische Kirche verbindlich ein.
In den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts erarbeiteten katholische Theologen ein neues Verständnis der Herz-Jesu-Verehrung. Diese Grundrichtung schlug sich auch in verschiedenen Papstschreiben nieder, besonders in der Enzyklika Haurietis aquas. Die Theologen verknüpften die Herz-Jesu-Verehrung eng mit den Grundwahrheiten des christlichen Glaubens, besonders mit der Lehre vom Heiligen Geist und den Sakramenten. - Das Herz-Jesu-Fest ist an veränderlichen Terminen, und zwar am Freitag acht Tage nach Fronleichnam (= der dritte Freitag nach Pfingsten, bzw. der erste "freie" Freitag nach der Fronleichnamsoktav). Die Festfeier ist oft am dritten Sonntag nach Pfingsten, z.B. in Tirol, wo das Herz-Jesu-Fest mit besonderem Brauchtum (z.B. Herz-Jesu-Feuer, Umzüge, Prozessionen usw.) begangen wird. Der jeweils erste Freitag eines Monats wird Herz-Jesu-Freitag genannt.
Inhalt der Enzyklika
Nach der Begrüßungsformel und den einleitenden Worten folgen:
- im Teil I. die Einwendungen und die Gliederung des Rundschreibens sowie die Anklänge im Alten Testament,
- im Teil II. die Grundlegungen im Neuen Testament und in der Überlieferung,
- im Teil III. die Darlegung über das göttliche und menschliche Herz des Herrn,
- im Teil IV. folgt die Erklärung zur Verehrung des Heiligsten Herzens, und
- im Teil V. und dem Abschluss die Betonung der Notwendigkeit und schließlich die Erteilung des Segens für die Herz-Jesu-Verehrung.