Hedda Gabler (1963, Paul Hoffmann)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Juli 2016 um 20:31 Uhr durch 188.23.255.213 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Hedda Gabler
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1963
Länge 122 Minuten
Stab
Regie Paul Hoffmann
Drehbuch Georg Schulte-Frohlinde
Übersetzung nach der Vorlage von Henrik Ibsen
Produktion Utz Utermann
Musik Hans Conzelmann
Kamera Gerhard Krüger
Besetzung

Hedda Gabler ist ein deutscher Fernsehfilm unter der Regie von Paul Hoffmann nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Henrik Ibsen. Ruth Leuwerik ist in der Hauptrolle der Titelfigur zu sehen, Wolfgang Kieling als ihr Ehemann Jörgen Tesman und Martin Benrath als ihr ehemaliger Geliebter Ejlert Lövborg.

Handlung

Hedda Gabler, Tochter eines verstorbenen Generals, die den Gelehrten Jörgen Tesman geheiratet hat, hat für ihren Mann nichts übrig. Sie hält ihn für einen Spießer und langweilt sich mit ihm. Obwohl sie ihren Mann durch ihr exaltiertes und rücksichtsloses Verhalten immer wieder provoziert, nimmt Tesman das so hin, ebenso wie seine Tante Julie, die sich aber insgeheim um ihren Neffen sorgt. Amtsgerichtsrat Brack, der der Familie regelmäßig Besuche abstattet und Hedda auch unverhohlen den Hof macht, sieht, was Heddas Wesen betrifft, klarer. Für Hedda sind Bracks Besuche eine willkommene Abwechslung aus ihrem Einerlei, zumal sie die Gespräche mit dem gescheiten Mann sehr genießt. Ein anderes Hobby Heddas sind Schießübungen, die sie mit den von ihrem Vater geerbten Pistolen veranstaltet.

Als Ejlert Lövborg, ein Jugendfreund Heddas, in die Stadt kommt, ist sie elektrisiert. Lövborg und sie hatten sich einmal leidenschaftlich geliebt, jedoch hatte Hedda ihn letztendlich verschmäht, weil sie der Ansicht war, dass er ihr nicht die Zukunft bieten könne, die sie sich vorstellte. Inzwischen sieht es jedoch anders aus, da Lövborg, ein begabter Kunsthistoriker, ein Buch geschrieben hat, das Aufsehen zu erregen verspricht. Von ihrer ehemaligen Schulfreundin Thea Elvsted erhält Hedda Informationen, die ihr gar nicht gefallen. Zwischen Lövborg und Elvsted besteht inzwischen eine enge Verbindung, auch bei der Vorbereitung des Buches war die junge Frau involviert und der gute Geist des Kunsthistorikers.

Hedda ist eifersüchtig auf Thea und beginnt Intrigen zu spinnen. Ihr erstes Wiedersehen mit dem ehemaligen Geliebten hat Hedda gezeigt, dass er sie niemals vergessen konnte. Aber Thea Elvsted soll ihn nicht bekommen. So bringt sie Lövborg dazu, dass er wieder zu trinken beginnt. Als er einen öffentlichen Skandal verursacht, macht er sich selbst unmöglich, und seine noch vor kurzem so erfolgreich scheinende Karriere ist passé. Die Hilfe, die er von Hedda erwartet, besteht darin, dass sie ihm bedeutungsvoll eine ihrer Pistolen zusteckt. Tatsächlich beendet diese sein Leben, allerdings anders, als von Hedda geplant. Ein Schuss, der sich von selbst auslöste und ihn in den Bauch traf, bereitete Lövborg ein äußerst qualvolles Ende.

Als Hedda davon erfährt, beschließt sie für sich, ihr Leben, das ihr ohnehin sinnlos erscheint und sie anekelt, zu beenden. Während ihr Mann und Thea im Nebenzimmer Lövborgs wertvolles Manuskript rekonstruieren, dessen Original von Hedda verbrannt wurde, erschießt sie sich.

Produktionsnotizen

Produktionsfirma war die TV60Filmproduktion (München) im Auftrag des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF). Die Bauten schuf Wolf Englert.

Die Erstausstrahlung von Hedda Gabler erfolgte am 30. Oktober 1963 im ZDF. Das Stück firmierte auch unter dem Titel Die Tochter des Generals (Neues Film-Programm Nr. 3573).

Kritik

Im damaligen TV-Programm von Mittwoch, dem 30. Oktober 1963, wurde das Schauspiel als „ausweglos pessimistisches Stück“ vorgestellt. „Die kalte Gewissenlosigkeit, mit der die Titelheldin ihre Umwelt in ihr selbstverschuldetes Unglück mitreißt, wirk[e] um so unglaubwürdiger, als der gesellschaftskritische Ansatz des Stückes heute überholt“ sei, war weiter zu lesen.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Programm vom Mittwoch, dem 30. Oktober 1963, erfasst von Jakob Oberdacher bei tvprogramme.net