Heinrich Link (Jurist)

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Heinrich Link (* 1912 in Gunzenhausen; † nach 1948) war ein deutscher Jurist, u. a. Verteidiger während der Nürnberger Prozesse.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Link studierte an der Universität München Rechtswissenschaften. Seit 1937 war er Mitglied der NSDAP und wurde anschließend mit der Kategorie 4 „Mitläufer“ entnazifiziert.[1]

Im Juristen-Prozess (Fall 3 der Nachfolgeprozesse; USA gegen Josef Altstötter et al.), einem Nachfolgeprozess der Nürnberger Prozesse, welcher von Anfang März 1945 bis Mitte Dezember 1947 dauerte, war er ab 31. Juli 1947 als Nachfolger von Hans Marx Verteidiger des ehemaligen Vizepräsident des Volksgerichtshof Karl Engert.[2] Engert schied wegen Krankheit vorzeitig aus dem Verfahren aus.

Im Einsatzgruppen-Prozess (Fall 9 der Nachfolgeprozesse; USA gegen Otto Ohlendorf et al.), einem Nachfolgeprozess der Nürnberger Prozesse, welcher von Ende September 1947 bis Mitte April 1948 dauerte, war er Verteidiger von Felix Rühl.[1] In einem Anklagepunkt für schuldig befunden, wurde Rühl zu 10 Jahren Haft verurteilt.

Im Krupp-Prozess (Fall 10 der Nachfolgeprozesse; USA gegen Alfried Krupp et al.), einem Nachfolgeprozess der Nürnberger Prozesse, welcher von Anfang Dezember 1947 bis Ende Juli 1948 dauerte, war er Verteidiger von Erich Müller. Sein Assistent bei der Verteidigung war Otto Reitzenstein.[3] Müller wurde in zwei von vier Anklagepunkten für schuldig befunden und zu 12 Jahren Haft verurteilt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Telford Taylor: Final Report to the Secretary of the Army on the Nuernberg War Crimes Trials Under Control Council Law No. 10. U.S. Government Printing Office, 1949, S. 330.
  2. Trials of War Criminals Before the Nuernberg Military Tribunals Under Control Council Law No. 10, Nuremberg, October 1946-April, 1949. U.S. Government Printing Office, 1949, S. 14.
  3. Telford Taylor: Final Report to the Secretary of the Army on the Nuernberg War Crimes Trials Under Control Council Law No. 10. U.S. Government Printing Office, 1949, S. 335.