Heinrich Rudrof

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Heinrich Rudrof (* 24. April 1955 in Bamberg) ist ein deutscher Landespolitiker (CSU). Seit 1996 gehört er als Abgeordneter dem Bayerischen Landtag an und ist Mitglied des Kreistags des Landkreises Bamberg.[1]

Werdegang

Im Anschluss an das Fachabitur, das er 1975 in Bamberg ablegte, studierte Rudrof an der Fachhochschule Coburg Betriebswirtschaftslehre. Sein Studium schloss er 1979 mit Diplom ab. Nach verschiedenen beruflichen Tätigkeiten trat er 1984 in den Dienst der katholischen Kirche: zunächst als Geschäftsführer beim Malteser Hilfsdienst im Erzbistum Bamberg, ab 1990 im Erzbischöflichen Bauamt.

Seine politische Laufbahn begann 1981 mit dem Eintritt in die Junge Union, der er bis 1991 angehörte. Dort fungierte er sechs Jahre als Vorsitzender des Kreisverbandes Bamberg-Land und vier Jahre als stellvertretender Bezirksvorsitzender von Oberfranken. Seit 1989 gehört er dem Vorstand des CSU-Bezirksverbandes Oberfranken an und wurde 1993 zum stellvertretenden Kreisvorsitzenden im CSU-Kreisverband Bamberg-Land gewählt.

Nach den Kommunalwahlen im Frühjahr 1990 übernahm Rudrof im Kreistag des Landkreises Bamberg erstmals ein politisches Mandat und den stellvertretenden Fraktionsvorsitz. Im Mai 1996 rückte er für den ehemaligen bayerischen Finanzminister Georg von Waldenfels in den Bayerischen Landtag nach. Bei den Landtagswahlen 1998, 2003 und 2008 gewann er als Direktkandidat den Stimmkreis Bamberg-Land (Wahlkreis Oberfranken). Bei der Landtagswahl 2008 erreichte er mit 54,7 % das beste Ergebnis eines Stimmkreiskandidaten in Bayern.

Neben seinen parteipolitischen Aktivitäten war Rudrof bis April 1996 als ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht Bayreuth tätig. Er ist Mitglied des Beirats Bayerische Staatsforsten, Vorsitzender des Anstaltsbeirates der Justizvollzugsanstalt Ebrach, Mitglied des Beirats des Hauses der Bayerischen Geschichte, Vorstandsmitglied der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Mitglied des Kuratoriums der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und Mitglied des Kuratoriums der Neuen Synagoge in Bamberg.

Im Rahmen der Verwandtenaffäre im Bayerischen Landtag 2013 wurde bekannt, dass Rudrof seine Ehefrau mit den Mitteln seiner Mitarbeiterpauschale beschäftigt hatte.[2][3] Er nutzte 13 Jahre lang eine für Altfälle geltende Ausnahmeregelung, nachdem der Bayrische Landtag seit dem Jahr 2000 den Abgeordneten keine Beschäftigung von nahen Verwandten mehr erlaubt hatte.[4][5][6] Zum 31. März 2013 kündigte Rudrof seiner Frau.[7] In einem Radiointerview sagte Rudrof, er halte die Pläne von Ministerpräsidenten Seehofer, dass die Abgeordneten keine Mitarbeiter weder 1. 2. noch 3. Verwandtschaftsgrades mehr anstellen sollen, für richtig.[7]

Bei der Bayrischen Landtagswahl 2013 wurde Rudrof mit 55,3 % Erststimmenanteil erneut Mitglied des Bayerischen Landtags und von diesem als Mitglied in den BR-Rundfunkrat entsandt.[8]

Privates

Rudrof ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Mitgliederliste auf landkreis-bamberg.de
  2. Seehofer lässt kündigen. süddeutsche.de, 19. April 2013, abgerufen am 25. April 2013.
  3. Augsburger Allgemeine: Vetternwirtschaft: Diese 23 Abgeordneten stehen in der Kritik (Memento vom 2. Mai 2013 im Internet Archive), vom 30. April 2013
  4. Politiker beschäftigen Ehefrauen - Seehofer lässt kündigen Von Frank Müller und Mike Szymanski, Süddeutsche Zeitung, 19. April 2013
  5. Politiker beschäftigen Ehefrauen. Familienhilfe à la CSU Süddeutsche Zeitung, 19. April 2013
  6. Abgeordneten-Arbeitsverträge mit nahen Familienangehörigen. 17 Parlamentarier beschäftigten im Jahre 2012 rechtmäßig Verwandte ersten Grades Bayer. Landtag, Freitag, 19. April 2013
  7. a b Wie halten es die CSU Landtagsabgeordneten in der Region Bamberg Forchheim mit den beschäftigten Ehefrauen? (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive) Radio Bamberg, Donnerstag, 25. April 2013
  8. Nach der Landtagswahl - Neue Mitglieder im BR-Rundfunkrat "Der Bayerische Landtag hat gem. Art. 6 Abs. 3 BayRG 12 Mitglieder für die laufende Legislaturperiode in den Rundfunkrat entsandt." Pressemitteilung des BR, 5. Dezember 2013

Weblinks