Wilhelm von Waldeyer-Hartz

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Heinrich Wilhelm Waldeyer, (Heinrich Wilhelm Gottfried Waldeyer, ab 1916 Wilhelm von Waldeyer-Hartz, von Kaiser Wilhelm II. geadelt ) (* 6. Oktober 1836 in Hehlen/Weser; † 23. Januar 1921 in Berlin) war ein deutscher Anatom.

Er legte sein Abitur am Gymnasium Theodorianum in Paderborn ab und studierte dann zunächst an der Universität Göttingen Mathematik und Naturwissenschaften. Beeinflusst von Jakob Henle wechselte er zur Medizin. Er beendete sein Studium in Greifswald. Vom Anatomen Karl Bogislaus Reichert angezogen, wechselte er nach Berlin. Bei ihm promovierte er 1861 mit einer Arbeit über das Schlüsselbein.

1862 wechselte er an die Universität Königsberg, zwei Jahre später nach Breslau, wo er eine Professur für Pathologie erhielt und sich vorwiegend der Diagnostik von Tumoren widmete. Sein berühmtester Patient war Kaiser Friedrich III., bei dem er Kehlkopfkrebs diagnostizierte.

1872 wechselte Waldeyer als Professor für Anatomie an die Universität Straßburg und kehrte 1883 nach Berlin zurück. Dort widmete er sich vorwiegend der anatomischen Ausbildung. Von 1898 bis 1899 war er Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin.

Die Liste seiner Arbeiten ist lang und sehr vielseitig. Unter anderem prägte er den Begriff Neuron und vermutete darin bereits 1881 die funktionelle Grundeinheit des Nervensystems. 1888 prägte er den Begriff Chromosom zur Beschreibung der Strukturen im Zellkern. Auch die funktionelle Deutung und Aufklärung der embryologischen Herkunft des lymphatischen Rachenrings ist Waldeyer zu verdanken, nach dem diese Struktur dann auch benannt wurde.

Werke

  • Hörnerv und Schnecke (1872)
  • Das Becken (1899)
  • Die Geschlechtszellen (1901-03)
  • Darwins Lehre (1909)
  • Lebenserinnerungen (1920)

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