Heinz Senftleben

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Heinz Senftleben
Personalia
Geburtstag 25. Oktober 1919
Geburtsort ErfurtDeutschland Deutschland
Sterbedatum 1996
Position Torwart

Heinz Senftleben (* 25. Oktober 1919 in Erfurt[1]; † 1996) war ein deutscher Fußballtorwart. Zwischen 1949 und 1956 spielte er mit KWU/Turbine Erfurt und Eintracht Braunschweig in der ersten Liga.

Sportliche Laufbahn

In den letzten Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg spielte Senftleben für den FC Erfurt Nord in der Gauliga Mitte, eine der damals 16 höchsten Ligen Deutschlands. Nach Kriegsende gehörte er zunächst der SG Pels Erfurt an. 1949 wechselte er zur SG Fortuna Erfurt, die noch ohne Senftleben die Fußball-Ostzonenmeisterschaft 1949 bestritt und Vizemeister wurde. Als Vizemeister erhielt die SG Fortuna das Startrecht für die neugegründete ostdeutsche Fußball-Zonenliga (später DS-Oberliga, DDR-Oberliga), mit der ab 1949/50 der ostdeutsche Fußballmeister ermittelt wurde. Zum Aufgebot der Erfurter, die in die Saison 1949/50 als BSG KWU starteten, gehörte auch Senftleben als Torwart.

Senftleben kam am dritten Spieltag zum ersten Mal in der Zonenliga zum Einsatz und bestritt bis zum Saisonende insgesamt 21 Punktspiele. Anschließend stand er mit KWU Erfurt im Endspiel um den DDR-Fußballpokal. In der 58. Minute musste er beim Stande von 1:0 für Stahl Thale verletzt ausscheiden, und Erfurt wurde schließlich mit 4:0 geschlagen. Wegen seiner Verletzung kam Senftleben 1950/51 erneut verspätet, erst am vierten Spieltag zum Einsatz. Danach war er unangefochten die Nummer Eins im Tor der Erfurter, die inzwischen als Turbine Erfurt antraten. Am Saisonende lagen sie mit der BSG Chemie Leipzig punktgleich an der Spitze der nun so bezeichneten DS-Oberliga (Oberliga des Deutschen Sportausschusses). Das fällige Entscheidungsspiel um die DDR-Meisterschaft verlor Erfurt mit Senftleben im Tor mit 0:2. 1951/52 ging Senftleben in seine dritte Saison in der höchsten Spielklasse der DDR und war vom ersten Spieltag an Stammtorwart bei Turbine Erfurt. Von einer vierwöchigen Verletzungspause abgesehen absolvierte er bis zum 26. Spieltag alle Oberligabegegnungen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Senftleben auch regelmäßig zum Aufgebot der Thüringer Landesauswahl gehört, mit der er sechs Spiele bestritt.

Anfang März 1952 setzte sich Senftleben, der bis dahin 74 Zonen/Oberligaspiele für Erfurt absolviert hatte, zehn Spieltage vor Saisonende der DS-Oberliga aus der DDR ab und schloss sich Eintracht Braunschweig in der Amateurliga Niedersachsen-Ost an, worin Braunschweig strafweise wegen Manipulationsverdacht in der Oberligasaison 1951/52 durch das Sportgericht des DFB am 15. Juni 1952 versetzt worden war. Gemeinsam mit dem bereits im Winter 1951/52 nach Braunschweig gekommenen, aber nicht spielberechtigten Osttrio mit Winfried Herz, Werner Oberländer und Heinz Wozniakowski, sorgte Senftleben als Stammtorhüter unter dem neuen Trainer Edmund Conen wesentlich zum sofortigen Wiederaufstieg in die westdeutsche Oberliga Nord mit. Die Eintracht wurde in Niedersachsen überlegen Meister und setzte sich in der Aufstiegsrunde gegen die Konkurrenten VfL Wolfsburg, ASV Bergedorf 85 und den VfR Neumünster durch. Senftleben wird in der Statistik in dieser Runde mit 25 Liga- und sechs Aufstiegsrundenspielen geführt.

Mit der Mannschaft aus dem Stadion an der Hamburger Straße, den blau-gelben Löwen, belegte Senftleben 1953/54 den vierten Rang. In seinem zweiten Oberligajahr kam er mit den blau-gelben Löwen auf dem sechsten Rang ein. Diese drei Runden war er unbestrittener Stammtorhüter in Braunschweig. In seiner dritten Oberligarunde, 1955/56, fiel die Eintracht aber in das Mittelfeld zurück und Senftleben verlor den Stammplatz an des Eigengewächs Heinz Winneke, der zu 18 Ligaeinsätzen kam. Das letzte Oberligaspiel bestritt Senftleben am 18. März 1956 bei einer 3:4-Heimniederlage vor 25.000-Zuschauern gegen Meister Hamburger SV, in deren Reihen das Sturminnentrio mit dem Brüderpaar Seeler und Klaus Stürmer nochmals für viel Torhüterarbeit sorgte.

Insgesamt wird der Torhüter bei Braunschweig mit 63 Oberliga-Nord-Spielen geführt.

Literatur

  • Andreas Baingo, Michael Horn: Die Geschichte der DDR-Oberliga. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2004, ISBN 3-89533-428-6, S. 28, 312.
  • Lorenz Knieriem, Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Spielerlexikon 1890–1963. Agon Sportverlag, Kassel 2006, ISBN 3897841487, S. 363.
  • Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 412.
  • Horst Bläsig, Alex Leppert: Ein roter Löwe auf der Brust. Die Geschichte von Eintracht Braunschweig. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2010, ISBN 978-3-89533-675-1, S. 79.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heinz Senftleben. Sport1.de, 2015, abgerufen am 3. September 2015.