Heizkraftwerk Minden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. August 2016 um 06:49 Uhr durch Williwilli (Diskussion | Beiträge) (Datum korr.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Heizkraftwerk Minden
Heizkraftwerk Minden am Industriehafen
Heizkraftwerk Minden am Industriehafen
Heizkraftwerk Minden am Industriehafen
Lage
Heizkraftwerk Minden (Nordrhein-Westfalen)
Heizkraftwerk Minden (Nordrhein-Westfalen)
Koordinaten 52° 18′ 3″ N, 8° 56′ 58″ OKoordinaten: 52° 18′ 3″ N, 8° 56′ 58″ O
Daten
Primärenergie Ersatzbrennstoff
Brennstoff Müll
Leistung max. 18 MW (elektrisch)
Eigentümer Kreis Minden-Lübbecke
Betreiber AML Immobilien GmbH
Betriebsaufnahme Januar 2002
Turbine Dampfturbine
Kühlung Luftkondensator
Feuerung Rostfeuerung
Stand 11. Juli 2011
f2

Das Heizkraftwerk Minden ist ein Ersatzbrennstoffkraftwerk in der ostwestfälischen Stadt Minden und ist als Heizkraftwerk ausgelegt. Standort ist der Mindener Industriehafen und pro Jahr können Ersatzbrennstoffe von bis zu 40.000 Tonnen verbrannt werden.

Geschichte

Das Heizkraftwerk wurde in Verantwortung der interargem GmbH durch die Energon GmbH geplant und gebaut und 2002 in Betrieb genommen. Energon griff dabei auf eine siebenjährige Forschung in Norwegen zurück, die dann zu einer neuen Feuerungstechnologie mit optimierter Verbrennung und geringen Emissionen deutlich unterhalb der Grenzwerte der Verordnung über Verbrennungsanlagen für Abfälle und ähnliche brennbare Stoffe führte.[1] 2007 wurde es von der dem Kreis Minden-Lübbecke gehörenden AML Immobilien GmbH erworben. Der Vorbesitzer Energos Minden GmbH ist ein Tochterunternehmen des E.ON-Konzerns.[2]

Technische Daten

Das Heizkraftwerk hat eine Kesselleistung von 15 Megawatt und erzeugt 240 Grad heißen Prozessdampf. 40.000 Tonnen Ersatzbrennstoffe können pro Jahr verbrannt werden. Die Jahreswärmelieferung liegt bei zirka 100 Gigawattstunden, das an die benachbarte BASF Pharmachemikalien abgegeben wird. Die Feuerungstechnologie entspricht der anderer Kraftwerke und findet mithilfe der Rostfeuerung statt. Da der Brennstoff sich zumeist aus unbekannten Stoff zusammensetzt, die potentiell gefährliche Schadstoffe enthalten findet eine Abgasreinigung gemäß 17. BImSchV (Verordnung über Verbrennungsanlagen für Abfälle und ähnliche brennbare Stoffe) statt. Diese Abgasreinigung findet auch bei Müllverbrennungsanlagen eine Anwendung. Die aus der Verbrennung gewonnen Energie wird wie bei einem Dampfkraftwerk an den Verbraucher die BASF als Prozesswärme weitergegeben. Die Energie der entstehenden Rauchgase wird in einem Abhitzekessel in Prozessdampf verwandelt (ca. 12 MWth) der dann über eine 2,5 km lange, erdverlegte und wärmeisolierte Leitung zur Chemiefabrik der Firma BASF zur Weiterverwendung geleitet wird.[3]

Einzelnachweise

  1. Energos Heizkraftwerke und die energetischen Verwertung von Ersatzbrennstoffen aus Abfall abgerufen 12. Juli 2011
  2. Kreis kauft Mindener Heizwerk Wochenanzeiger Herford vom 17. Juni 2007, abgerufen am 12. Juli 2011
  3. Fichtner Projekte zur Abfallbehandlung, Homepage abgerufen am 8. Februar 2016