Grünbart-Helmkolibri

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Helmkolibri
Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Gattung: Helmkolibris (Oxypogon)
Art: Helmkolibri
Wissenschaftlicher Name
Oxypogon guerinii
(Boissonneau, 1840)

Der Helmkolibri (Oxypogon guerinii) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das die südamerikanischen Länder Kolumbien und Venezuela umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.[1]

Merkmale

Der Helmkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 11,5 Zentimetern und hat einen sehr kurzen, nur 8 Millimeter langen Schnabel. Die Oberseite des Männchens ist olivgrün. Dabei hat es einen markanten schwarz und weißen Kamm als Krone. Am Kinn trägt es einen zotteligen weißen Bart, der von einem glitzernden grünen Streifen durchzogen ist. Das Dunkel seitlich des Kopfes hat die Form eines Dreiecks. Ein breiter weißer bis gelblichbrauner Kragen umrahmt den Nacken bis hin zur Brust. Der Rest der Unterseite wirkt schmutzig gelblichbraun und weist grüne runde Flecken auf. Der leicht gegabelte Schwanz ist relativ lang, wobei die zentralen Steuerfedern olivbronzen sind. Die äußeren Schwanzfedern sind überwiegend weiß mit bronzeroten Rändern und Sprenkeln. Das Weibchen sieht sehr ähnlich aus, hat aber keinen Bart und Kamm. Insgesamt wirkt das Gefieder des Weibchens zudem etwas matter.

Verbreitung und Lebensraum

Die Art kommt in typischen Páramo-Landschaften in Höhen zwischen 3200 und 5200 Metern vor. Hier bewegt sie sich in zwischen Grasslandschaft und Buschwerk.

Verhalten

Der Vogel ist eher ein Einzelgänger und bevorzugt bei der Nektarsuche niedrige Büsche sowie die Blüten der Espeletia oder Polylepis. Manchmal läuft er auf den verfilzten Grasflächen und macht auf der Suche nach Insekten kurze Flüge. Wenn er vor den Blüten schwirrt und sich an sie klammert, wirkt er sehr aktiv.

Unterarten

Es sind vier Unterarten beschrieben, die sich vor allem in ihrer Färbung und ihrem Verbreitungsgebiet unterscheiden:

  • Oxypogon guerinii guerinii (Boissonneau, 1840) – Kommt in den Ostanden Kolumbiens bis in den Süden des Departamento Cundinamarcas vor. Nominatform
  • Oxypogon guerinii cyanolaemus, Salvin & Godman, 1880 – Ist im Nordosten Kolumbiens in der Sierra Nevada de Santa Marta präsent. Der Streifen im Bart ist lilablau.
  • Oxypogon guerinii lindenii (Parzudaki, 1845)[2] – In den Anden Nordwest Venezuelas der Bundesstaaten Méridaun Trujillo verbreitet. Dreieck am Kopf schwarz, zentrale Schwanzfedern glänzend olivgrün, die Äußeren bronzelila. Die Unterseite ist dunkel olivgrün mit Grautönen am Bauch. Die runden Punkte auf der Unterseite wirken dunkler.
  • Oxypogon guerinii stuebelii A. B. Meyer, 1884 – Verbreitung im Zentralen Kolumbien nahe des Vulkans Nevado del Ruiz. Der Streifen im Bart ist blauorange, die äußeren Schwanzfedern gelbbraun.

Namensgebung

Auguste Boissonneau beschrieb den Kolibri zuerst unter dem Namen Ornismia Guerinii. Boissonneau widmete das wissenschaftliche Taxon Félix Édouard Guérin-Méneville. Er würdigt ihn als Herausgeber der Zeitschrift Revue zoologique par la Société cuviérienne in der Boissonneau viele Arten beschrieben hat.[3]

Literatur

  • Steven L. Hilty, William L. Brown: A Guide to the Birds of Colombia, Princeton University Press, 1986, S. 295, ISBN 978-0691083728
  • Rodolphe Meyer de Schauensee, William H. Phelps, Guy Tudor: A Guide to the Birds of Venezuela. Princeton University Press, 1992, S. 154 ISBN 978-0691082059

Einzelnachweise

  1. The IUCN Red List of Threatened Species IUCN Eintrag Oxypogon guerinii (engl.)
  2. Revue zoologique par la Société cuviérienne 1845 Originalartikel Nouvelle espèce d'Oiseau-Mouche Ornysmia Lindenii (franz.)
  3. Revue zoologique par la Société cuviérienne 1840 Oiseaux nouveaux ou peu connus de Santa-Fé de Bogota Ornismia Guerinii (franz.)

Weblinks