Hephaistosit

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Hephaistosit
Allgemeines und Klassifikation
Andere Namen

IMA 2006-043

Chemische Formel TlPb2Cl5
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Halogenide
System-Nummer nach
Strunz (9. Aufl.)
Dana

3.AA.60
11.05.08.02
Kristallographische Daten
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol monoklin-prismatisch; 2/m
Raumgruppe (Nr.) P21/c (Nr. 14)
Gitterparameter a = 8,95 Å; b = 7,92 Å; c = 12,50 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Formeleinheiten Z = 4 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte Bitte ergänzen!
Dichte (g/cm3) 5,93
Spaltbarkeit Bitte ergänzen!
Farbe blass gelbgrün
Strichfarbe Bitte ergänzen!
Transparenz Bitte ergänzen!
Glanz Bitte ergänzen!

Hephaistosit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung TlPb2Cl5 und bildet bis zu 0,1 mm große, tafelige Kristalle von grün-gelber Farbe.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 2008 von Italo Campostrini, Francesco Demartin, Carlo Maria Gramaccioli und Paolo Orlandi im Krater La Fossa auf der italienischen Insel Vulcano gefunden. Sie benannten es nach dem griechischen Gott des Feuers und der Schmiedekunst Hephaistos, der dem Mythos nach auf Vulcano seine Werkstatt hatte.

Klassifikation

In der Systematik der Minerale nach Strunz wird Hephaistosit bei den einfachen Halogeniden klassifiziert. In der 9. Auflage bildet es mit Challacolloit eine Untergruppe der einfachen Halogenide ohne Kristallwasser und einem Verhältnis von Metall zu Halogenid von 1:1 oder 2:3.

In der Systematik der Minerale nach Dana bildet es mit Challacolloit, Steropesit und Panichiit die Challacolloitgruppe, eine Untergruppe der Komplexen Halogenide - Aluminiumfluoride mit einer allgemeinen Zusammensetzung (A)m B (X)6.[1]

Modifikationen und Varietäten

Mit Challacolloit bildet Hephaistosit eine Mischkristallreihe, bei der Thallium gegen Kalium ausgetauscht wird.

Bildung und Fundorte

Hephaistosit bildet sich in Fumarolen bei hohen Temperaturen von etwa 400 °C. Es fand sich in einer pyroklastischen Brekzie, vergesellschaftet mit Bismuthinit, Challacolloit, Cotunnit und Pseudocotunnit.

Als Fundort ist bislang nur die Typlokalität auf Vulcano bekannt.

Kristallstruktur

Hephaistosit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21/c mit den Gitterparametern a = 8,95 Å; b = 7,92 Å, c = 12,50 Å und β = 90°09' sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Liste der Minerale nach Dana bei webmineral.com (Halogenide)

Literatur

  • Italo Campostrini, Francesco Demartin, Carlo Maria Gramaccioli, Paolo Orlandi: Hephaistosite, TlPb2Cl5, a new thallium mineral from La Fossa crater, Vulcano, Aeolian Islands, Italy. In: Canadian Mineralogist. 2008, 46, 3, S. 701-708, doi:10.3749/canmin.46.3.701.
  • D. Mitolo, D. Pinto, A. Garavelli, L. Bindi, F. Vurro: The role of the minor substitutions in the crystal structure of natural challacolloite, KPb2Cl5, and hephaistosite, TlPb2Cl5, from Vulcano (Aeolian Archipelago, Italy). In: Minerogy and Petrology. 2009, 96, S. 121–128, doi:10.1007/s00710-008-0041-2

Weblinks