Hermann Wolf (Naturheiler)

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Hermann-Wolf-Denkmal in Freital-Niederhäslich

Hermann Wolf (* 13. Mai 1861 in Großwaltersdorf; † 29. Januar 1939 in Freital) war ein deutscher Lehrer. Er gilt als einer der Pioniere der proletarischen Naturheilbewegung.

Leben

Hermann Wolf wurde im Industriedorf Großwaltersdorf in einer kinderreichen Arbeiterfamilie geboren und wuchs in ärmlichen Wohnverhältnissen auf. Er erkrankte an Tuberkulose, was sich erst besserte, als seine Familie auf das Land zog und dort eine kleine Landwirtschaft betrieb.

Er besuchte die Volksschule in Eppendorf. 1872 wechselte er auf die Schule nach Oederan und von 1875 bis 1880 besuchte er in Annaberg das Lehrerseminar. Seine erste Stelle als Lehrer erhielt er im Februar 1880 in Niederlauterstein im mittleren Erzgebirge. Dort begann er sich erstmals mit Naturheilkunde zu beschäftigen, was fortan zu seinem Lebensinhalt wurde. Er entschloss sich als Lehrer, alle seine erkrankten Schüler zu besuchen und erlebte dort Not und Elend. 1883 absolvierte er die Wahlfähigkeitsprüfung. Im gleichen Jahr übernahm er in Döhlen bei Freital eine besser dotierte Lehrerstelle und wirkte bis zu seinem Tod in diesem Ort.

Am 28. Oktober 1887 gründete er den Verein für Gesundheitspflege und arzneilose Heilbehandlung zu Deuben und Umgebung, aus dem später der Naturheilverein für den Plauenschen Grund und Umgebung wurde. 1906 wurde er Mitbegründer des Arbeiternaturverein in Dresden. Als er nach dem Ersten Weltkrieg den Krieg öffentlich verurteilte, wurde er für zwei Monate im Gefängnis in Dresden am Münchener Platz inhaftiert. Er trat in die USPD ein.

1928 zog er sich aus Altersgründen aus der Redaktion der Zeitschrift Volksgesundheit, die er bis dahin leitete, zurück. Bei seinem Sohn Johannes Wolf in Döhlen setzte er sich zur Ruhe. Hier erlebte er, wie der Verband Volksgesundheit und dessen Presseorgan von den Nationalsozialisten verboten wurde.[1] Er distanzierte sich von den neuen Machthabern und starb 1939 in Freitaler Ortsteil Döhlen.

Ehrungen

In Freital wurden eine Straße und das Windbergbad nach ihm benannt sowie im Luftbad ein Gedenkstein für ihn errichtet. Die Benennung des Bades wurde nach 1990 wieder rückgängig gemacht.

Literatur

Einzelnachweise

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