Herrand II. von Wildon

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Herrand II von Wildon

Herrand II. (Herrand von Wildonie) (urkundlich 1245 bis 1278) aus der Adelsfamilie der Herren von Wildon war steirischer Ministeriale, Politiker und Minnesänger.

Leben

Herrand II von Wildon und Frau Perchta von Lichtenstein

Herrand war der Sohn von Ulrich I. († ~1262) und verfolgte politisch die Linie seines Vaters. 1245 finden wir ihn in einer Urkunde ddo. Wien unter den Zeugen aus der Marchia Stirie.[1] Er war 1258 Anhänger des mit den Ungarn verbündeten Bischofs Ulrich von Seckau bei dessen Kampf gegen Philipp von Spanheim und erlitt mit Ulrich die Niederlage bei Radstadt. Nach dem Erlöschen der Babenberger 1246 ursprünglich Sympathisanten des Ungarnkönigs Béla IV. für die Nachfolge in der Steiermark, wandten er und sein Vater sich 1259 von diesem ab und unterstützten König Ottokar II. 1260 in der Schlacht bei Kressenbrunn. Schon vor 1262 begannen die Probleme mit der böhmischen Herrschaft. Er wurde samt seinem Schwiegervater Ulrich von Liechtenstein vom böhmischen Statthalter Wok von Rosenberg als "Missvergnügter" an den König gemeldet, 1265 vom Burgenbauverbot betroffen, 1268 beim Konflikt nach dem zweiten Preußenzug wohl mit seinem Bruder Hartnid III. als Verschwörer eingekerkert. Auch andere steirische Edle (siehe z. B. Heinrich von Pfannberg) waren von dieser Aktion betroffen. Die Wildonier mussten ihre Burgen Eppenstein,[2] Burg Alt-Gleichenberg und Primaresburg abtreten, von denen die letzten beiden geschleift wurden.

1276 finden wir Herrand an prominenter Stelle als Mitunterzeichner des Reiner Schwurs, der den Anfang vom Ende des Böhmenkönigs mit einläutete.

1278 gab es einen Streit zwischen den Wildoner Brüdern um Waldstein und Primaresburg. Herrand erhielt die Primaresburg sowie Hundsdorf (Großstübing), Waldstein mit Übelbach fiel an Hartnid.

Herrand war von 1267 bis 1278 Truchsess des Landesfürsten.[3]

Dichtung

  • Diu getriu kone
  • Der verkêrte wirt
  • Von dem blôzen keiser
  • Von der katzen

Im Codex Manesse wird Herrand als "der von Wildonie" bezeichnet.

Familie

Herrand war verheiratet (oo vor 1260) mit Perchta, einer Tochter von Ulrich von Liechtenstein. Nachkommen:

  • Ulrich II. († nach 1306?,[4] kinderlos), "von Eppenstein, 1279–1286 "Truchsess"
  • Herrand III.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Anton Mell: Grundriß der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte des Landes Steiermark. Hrsg.: Historische Landeskommission für Steiermark. Verlag der Universitäts-Buchhandlung Leuschner & Lubensky, Graz – Wien – Leipzig 1929, S. 20 (literature.at).
  2. Eppenstein hatte Herrand von den verwandten (parentes) Herren von Eppenstein geerbt.
  3. Chmel FRA 1278
  4. Gosdorf Misselsdorf

Weblinks