Hohe Schule Loosdorf
Die Hohe Schule Loosdorf war von 1574 bis 1627 ein evangelisches Gymnasium in Loosdorf, damals verbunden mit Schloss Schallaburg, beide zurzeit im Bezirk Melk, Niederösterreich, Österreich.
Geschichte
Die Hohe Schule in Loosdorf wurde um 1574 von Hans Wilhelm von Losenstein nach Rat seines Vaters als fünfklassiges evangelisches Mustergymnasium für die adlige und nichtadlige Jugend erbaut. Die Statuten dieses Gymnasiums wurden 1574 in Augsburg gedruckt (Loßdorffische Schulordnung). Die dreizehn Hauptpunkte gelten vom pädagogischen und methodologischen Standpunkt sowie der sozialen Gesinnung als bemerkenswert modern.
1592 wurde die Schule eine „Landschaftsschule“ und wurde von den Landständen von Österreich unter der Enns finanziell unterstützt. Im 17. Jahrhundert wurde die Unterstützung allmählich weniger. 1614 kam die Schule wie Schloss Schallaburg in Besitz des Steirers Georg von Stubenberg. Im Jahre 1627 wurde die Schule im Zuge der Gegenreformation von Ferdinand II. geschlossen. Nach Aufhebung der Schule diente das Gebäude Wohnzwecken. Das Wohnhaus wurde im 19. Jahrhundert adliger Freihof.
Baubeschreibung
Der Gang zeigt gedrückte Kreuzgratgewölbe, die aus dem 16. Jahrhundert stammen. Im Gebäudeinneren befindet sich ein kleiner Hof, dessen Nordseite durch drei nischenartige Bogenstellungen im Erdgeschoß gegliedert ist.
Bekannte Schüler
- Job Hartmann von Enenkel (1576–1627), Forscher, Sammler, Dichter und Historiker
- Georg Achatz von Ennenkel (1573–1620), Historiker, Schriftsteller und Übersetzer, Bruder von Job Hartmann
- Johann Wilhelm von Stubenberg (1619–1663), Dichter und Übersetzer
Literatur
- Helene Miklas: Die Geschichte der „Hohen Schule“ zu Loosdorf von 1574 – 1627 (Dissertation)
Koordinaten: 48° 11′ 56,1″ N, 15° 24′ 5,8″ O