Hohl Kargenhölle

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Hohl Kargenhölle
Hohl „Kargenhölle“ von Norden (2021)

Hohl „Kargenhölle“ von Norden (2021)

Lage Ober-Klingen, Otzberg, Landkreis Darmstadt-Dieburg, Hessen
Fläche 30.315 m²
Geographische Lage 49° 48′ N, 8° 52′ OKoordinaten: 49° 48′ 29″ N, 8° 51′ 54″ O
Hohl Kargenhölle (Hessen)
Hohl Kargenhölle (Hessen)
Einrichtungsdatum 27. Mai 1959
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Die Hohl Kargenhölle ist ein flächenhaftes Naturdenkmal in der Gemeinde Otzberg, Gemarkung Ober-Klingen, im Landkreis Darmstadt-Dieburg, Südhessen. Es wurde durch Verordnung vom 27. Mai 1959 als geologisches Naturdenkmal und Vogelschutzgehölz ausgewiesen.[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die „Klinger Rechen“ am Breitenstein

Das Naturdenkmal „Hohl Kargenhölle“ liegt im Naturraum Reinheimer Hügelland im Teilgebiet 231.13 Südliche Reinheimer Buckel.[2] Es befindet sich etwa 1,6 Kilometer westlich von Ober-Klingen und 0,5 Kilometer nordöstlich vom Weiler Hundertmorgen. Das Naturdenkmal ist umgeben von Äckern, im Nordosten grenzen Mähwiesen an.[3][4]

Klinger Rechen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rund um den durch Vulkanismus entstandenen Breitenstein befinden sich insgesamt sechs naturgeschützte Schluchten. Sie sind in der Region auch als Klinger Rechen bekannt. Ihr Ursprung wird auf Auswaschungen des Löss-Bodens durch Grund- und Oberflächenwasser zurückgeführt. Die Schluchten rund um den Breitenstein sind:

Beschreibung, Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die tief in den Löss eingeschnittene Schlucht „Kargenhölle“ erstreckt sich hangabwärts in nordnordöstlicher Richtung und läuft am Nordende flach aus. Der mit Gehölzen bewachsene Graben ist etwa 200 Meter lang, 30 Meter breit und 10 Meter tief.[5]

Der Gehölzbewuchs besteht vorwiegend aus Vogel-Kirsche, Rotbuche und Hänge-Birke, außerdem Gebüschen mit Schlehdorn und Schwarzem Holunder. Stellenweise gibt es Anpflanzungen von standortfremden Fichten. Boden und Wände der Hohl sind im Frühling von Scharbockskraut bedeckt, auch andere Frühjahrsblüher wie beispielsweise der Wiesen-Gelbstern kommen dort vor.[5]

Im Gebiet der „Kargenhölle“ konnten in den 1990er Jahren 61 Schmetterlingsarten nachgewiesen werden, darunter 8 Arten der Roten Liste.[5]

Beeinträchtigungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im nördlichen Teil wurden 2021 illegale Müllablagerungen beobachtet. An einigen Stellen sind Steine in die Schlucht gekippt worden.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verordnung zur Sicherung von Naturdenkmalen im Landkreis Dieburg. (pdf; 26 kB) Der Kreisausschuß des Landkreises Dieburg, 27. Mai 1959, abgerufen am 19. April 2021.
  2. Otto Klausing: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 151 Darmstadt. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
  3. Karte des Naturdenkmals. BürgerGIS Landkreis Darmstadt-Dieburg. Landkreis Darmstadt-Dieburg, abgerufen am 19. April 2021.
  4. Luftbild des Naturdenkmals. natureg.hessen.de, abgerufen am 19. April 2021.
  5. a b c Horst Bathon, Georg Wittenberger: Die Naturdenkmale des Landkreises Darmstadt-Dieburg mit Biotop-Touren, 2. erweiterte und vollständig überarbeitete Auflage. In: Schriftenreihe Landkreis Darmstadt-Dieburg, (Hrsg.) Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt-Dieburg - Untere Naturschutzbehörde, Darmstadt, 2016. ISBN 978-3-00-050136-4. 243 Seiten. (S. 110–114).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hohl Kargenhölle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien