Hospitalstiftung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. März 2016 um 08:07 Uhr durch Masegand (Diskussion | Beiträge) (Auszeichnungsfehler korrigiert | Helfer gesucht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Siegel der Hospitalstiftung Kaufbeuren mit der Taube (Symbol für den Heiligen Geist)

Eine Hospitalstiftung ist eine Stiftung, deren Stiftungszweck die Errichtung und den Betrieb eines Krankenhauses beziehungsweise Hospitals meist in Zusammenhang mit einer Spitalkirche vorsieht.

Geschichte

Die heute noch existierenden Hospitalstiftungen entstanden in ihrer überwiegenden Zahl bereits im Mittelalter. Neben den klösterlichen Spitälern und denen der Spitalorden wie beispielsweise des Johanniterordens entwickelten sich insbesondere in den wachsenden Städten seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts bruderschaftlich organisierte Spitäler. Diese wurden häufig von Edelleuten oder begüterten Bürgern gestiftet, die sich damit ewiges Seelenheil nach ihrem Tode sichern wollten.[1]

Widmungen

Besonders häufig wurden Hospitalstiftungen im 13. Jahrhundert dem Heiligen Geist gewidmet[2], aber auch Heilige, wie die Heilige Katharina, wurden als Namenspatrone eingesetzt. Die Katharinenspitäler in Regensburg,[3] Bamberg und Forchheim sind Beispiele für heute noch bestehende Hospitalstiftungen aus dieser Tradition. Hospitalstiftungen zum Heiligen Geist mit einem noch existierenden Heilig-Geist-Spital gibt es beispielsweise in den bayerischen Städten Kaufbeuren.[4], Landsberg am Lech, Freising[5], Eichstätt[6] oder Landshut.

Nicht alle Hospitalstiftungen und Heilig-Geist-Spitäler haben ihren ursprünglichen Stiftungszweck bis in die Gegenwart erhalten. Das Heilig-Geist-Spital in Nürnberg dient beispielsweise nicht mehr der Armen-, Alten- und Krankenpflege sondern ist ein Restaurant im historischen Gebäude.[7]

Bedeutung

Die meisten Hospitalstiftungen entwickelten sich über die Jahrhunderte zu bedeutenden Grundbesitzern in ihren Städten und deren Umland. Mit dem Grundbesitz erwarben sich die Stiftungen oft Herrschaftsrechte wie beispielsweise die Blutgerichtsbarkeit. Ihren bisweilen ausgedehnten Grundbesitz konnten einige Hospitalstiftungen bis in die Gegenwart erhalten. So verfügt die Hospitalstiftung zum Heiligen Geist in Kaufbeuren [8] beispielsweise über 500 Hektar Wald. Die Würzburger Hospitalstiftung zum Heiligen Geist besitzt ein eigenes Weingut.[9] Viele Hospitalstiftungen betreiben auch heute soziale Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser oder Seniorenzentren. Ein Beispiel hierfür ist die Hospitalstiftung Hof. [10]

Einzelnachweise

  1. Stadt Kaufbeuren: … geben zuo iren ewgenn Selenheil …, Bauer-Verlag, Thalhofen, 1999, S. 10 ff
  2. Geschichte der Medizin, S. 98(ISBN 3-540-51982-3)
  3. http://www.spital.de
  4. http://www.hospitalstiftung.kaufbeuren.de
  5. http://www.heiliggeistspital-freising.de
  6. http://www.heilig-geist-eichstaett.de
  7. http://www.heilig-geist-spital.de
  8. http://www.hospitalstiftung.kaufbeuren.de
  9. http://www.buergerspital.de
  10. http://www.hospitalstiftung-hof.de