Hundert (Einheit)

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Hundert war ein Zähl- und Stückmaß.

Man unterschied in Groß- und Kleinhundert. Der Wert dieses Maßes wich von der Menge 100 ab. Das Kleine Hundert war 100, das große Hundert war größer 100. So waren

  • 1 Hundert Häute mit 5 Score à 20 Stück noch 100 Stück, das kleine Hundert, aber bei
  • Stockfisch war 1 Hundert gleich 124 Stück, oder das große Hundert, und
  • 1 Hundert Salz = 7 Last = 126 Barrels.[1]

Die Maßkette[2] war

  • 1 Großhundert = 20 Groß = 24 Kleinhundert = 48 Schock = 72 Zimmer = 96 Band = 144 Stiege = 192 Mandel = 240 Dutzend = 2880 Stück
  • 1 Großhundert = 24 Kleinhundert = 48 Schock = 2880 Stück[3]
  • 1 Hundert Felle = 104 Stück[4]

Kleinhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1 Ring = 2 kleines Hundert = 4 Schock à 60 Stück[5]

Großhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Großhundert hatte allgemein 120 Stück.[6] Es fand Anwendung im Holzhandel.

  • 1 Hundert Bretter oder Dielen = 10 Zwölfer = 120 Stück
  • 1 großes Hundert Klappholz (kleinere Fassdauben) = 12 Ring = 48 Schock = 240 Stück[7]
  • 1 Sechzig Wagenschoß (ausgesuchte dünne Bretter aus Eichenholz) = 60 Hundert[8]

Gewichtsmaß[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hundert war in Frankreich auch ein Gewichtsmaß für Salz aus dem Revier bei La Rochelle (Département Charente-Maritime)[9] und Rochefort[10].

  • 1 Hundert (Salz) = 28 Muid = 672 Boisseaux = 12 ½ Last (Hamburger)

Salzmaß[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse. Band 1, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 558.
  2. Samuel Ricard, Thomas Heinrich Gadebusch: Handbuch der Kaufleute: oder Allgemeine Übersicht und Beschreibung des Handels der vornehmsten europäischen Staaten nebst Nachrichten v. ihren natürlichen Produkten, Manufakturen und Fabriken. Band 2, Anton Ferdinand Röse, Greifswald 1784, S. 260.
  3. Jürgen Elert Kruse: Allgemeiner und besonders Hamburgischer Contorist, welcher von den Währungen, Münzen, Gewichten, Maßen, Wechsel-Arten und Gebräuchen der vornehmsten in und außer Europa gelegenen Städte und Länder …. Verlag der Erben des Verfassers, Hamburg 1808, S. 457.
  4. Jürgen Elert Kruse, Johann Gerhard Wördemann: Kontorist. Band 1, Verlag des Verfassers, Hamburg 1784, S. 118.
  5. Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse. Band 1, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 211.
  6. Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse. Band 1, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. XXVII.
  7. Leopold Carl Bleibtreu: Handbuch der Münz-, Maaß- und Gewichtskunde, und des Wechsel- Staatspapier- Bank- und Actienwesens europäischer und außereuropäischer Länder und Städte. Verlag von J. Engelhorn, Stuttgart 1863, S. 124.
  8. Eduard Döring: Handbuch der Münz-, Wechsel-, Maß- und Gewichtskunde. Verlag J. Hölscher, Koblenz 1862, S. 164.
  9. Johann Christian Nelkenbrecher: Taschenbuch der neuesten Münz-, Maß- und Gewichtsverfassung aller Länder. Gottlieb Haase, Prag 1809, S. 324.
  10. Christian Nelkenbrecher: J. C. Nelkenbrecher's Allgemeines Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtskunde. Sanderschen Buchhandlung, Berlin 1828, S. 352.