Hydroxyimidoylchloride

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Allgemeine Struktur der Hydroxyimidoylchloride

Hydroxyimidoylchloride sind eine Stoffgruppe der organischen Chemie. Ihre Vertreter zeichnen sich dadurch aus, dass sie am gleichen Kohlenstoffatom eine hydroxy-substituierte Iminogruppe (Oximgruppe) und ein Chloratom tragen. Formal sind sie N-Hydroxyderivate der Imidoylchloride oder Säurechloride der Hydroxamsäuren.

Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hydroxyimidoylchloride können durch Chlorierung von Aldoximen hergestellt werden.[1] Auch die zweistufige Herstellung aus Aldehyden ist möglich. Dazu werden diese mit Hydroxylaminhydrochlorid in das Oxim überführt und dieses mit N-Chlorsuccinimid zum Hydroxyimidoylchlorid umgesetzt.[2][3]

Reaktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Umsetzung von Hydroxyimidoylchloriden mit geeigneten Basen ergibt Nitriloxide. Diese Reaktion ist eine verbreiteter Schritt in der Synthese von Glucosinolaten. Dabei wird das entstehende Nitriloxid mit Tetraacetylglucopyranosylthiol[S 1] umgesetzt, wonach nur noch die Sulfatgruppe des Glucosinolats eingeführt und die Acetat-Schutzgruppen entfernt werden müssen.[1] Nitriloxide treten auch als Intermediate auf, wenn Hydroxyimidoylchloride unter Kupfer-Katalyse zu Isoxazolen umgesetzt werden.[2] Durch Umsetzung mit einem Amin kann aus einem Hydroxyimidoylchlorid ein Amidoxim erhalten werden.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Yi Lim, Michelle Ong, Russell Hewitt: Improved Synthesis of Glucosinolates. In: Synthesis. Band 50, Nr. 08, April 2018, S. 1640–1650, doi:10.1055/s-0036-1591895.
  2. a b D R Meena, Barnali Maiti, Kaushik Chanda: Cu(I) catalyzed microwave assisted telescopic synthesis of 3,5-disubstituted isoxazoles in green media. In: Tetrahedron Letters. Band 57, Nr. 49, Dezember 2016, S. 5514–5517, doi:10.1016/j.tetlet.2016.10.109.
  3. a b James A. Johnson, Ningning Xu, Yoon Jeon, Heather J. Finlay, Alexander Kover, Mary L. Conder, Huabin Sun, Danshi Li, Paul Levesque, Mei-Mann Hsueh, Timothy W. Harper, Ruth R. Wexler, John Lloyd: Design, synthesis and evaluation of phenethylaminoheterocycles as Kv1.5 inhibitors. In: Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters. Band 24, Nr. 14, Juli 2014, S. 3018–3022, doi:10.1016/j.bmcl.2014.05.035.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Tetraacetylglucopyranosylthiol: CAS-Nummer: 19879-84-6, PubChem: 88293, ChemSpider: 79653, Wikidata: Q27466727.