Höfen (Dingolfing)

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Höfen
Koordinaten: 48° 38′ N, 12° 26′ OKoordinaten: 48° 38′ 19″ N, 12° 26′ 20″ O
Höhe: 360 m
Einwohner: 390 (30. Jun. 2011)
Postleitzahl: 84130
Vorwahl: 08731
Karte
Lage des Marktes Teisbach im damaligen Landkreis Dingolfing 1961. Höfen, Schönbühl und Gaubitzhausen liegen im Teil nördlich der Isar.
Orthofoto von Höfen und Umgebung
Karte von 1835 mit Höfen, Schönbichel (Schönbühl), Gaubitzhausen, Grüblhof und dem heute nicht mehr bekannten Neuhausen. Vom Nachbarort Kronwieden ist außer der Loichinger Mühle noch nichts zu sehen.
Karte von 1718 mit Teisbacherhöfe und Höfer schweigen, sowie dem Grieblhof

Höfen ist einer der 22 amtlich benannten Gemeindeteile der Stadt Dingolfing[1] und liegt in der Gemarkung Teisbach. Früher war Höfen ein Dorf des Marktes Teisbach, der am 1. Januar 1972 im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Stadt Dingolfing eingemeindet wurde.

Geographie

Im Süden schließt sich das Dorf Schönbühl an, und im Nordosten liegt der Weiler Gaubitzhausen. Die drei Ortsteile liegen in einem engen räumlichen Zusammenhang im ländlichen Bereich im Isartal links der Isar. Die im Westen gelegene Siedlung Kronwieden gehört zur Gemeinde Loiching. Die Gemeindegrenzes verläuft teilweise mitten durch bebautes Gebiet.[2] So grenzen die Anwesen am westlichen Ende des Bachwegs (Hausnummern 42 und 43) direkt an die Anwesen des Veilchenwegs in Kronwieden. Das Anwesen an der Hauptstraße 2 grenzt an die Anwesen der Poststraße in Kronwieden. Die Gemeindegrenze durchschneidet das Betriebsgelände der BayWa an der Hauptstraße 7. Ansonsten grenzen die offenen Fluren Höfens an das inzwischen bis an die Gemeindegrenze bebaute Kronwieden.

Zum Stichtag 30. Juni 2011 hatte das Dorf laut Melderegister der Stadt Dingolfing 390 Einwohner mit Hauptwohnsitz und 18 mit Nebenwohnsitz. Mit der Fertigstellung des Wohnbaugebiets Höfen II mit 105 Parzellen wird mit einem Zuwachs von rund 315 Einwohnern gerechnet.[3] Die künftigen Gebäude sollen nach dem Vorschlag des Bauausschusses die Straßenanschrift „Im Unteren Moosfeld“ haben.[4]

Im Südosten des Dorfes liegt ein Baggersee, der örtlich unter dem Namen Birkensee bekannt ist.

Geschichte

Historisch entwickelte sich Höfen aus zwei bäuerlichen Ansiedlungen gleichen Namens, von denen die westliche und ursprünglich kleinere dem Markt Teisbach zugeordnet war, während die östliche und ältere im Bereich des heutigen Schwalbenwegs bei der Gemeindebildung im Jahr 1818 der Gemeinde Loiching zugeschlagen wurde. Die Grenze der beiden Dörfer verlief etwa entlang der heutigen Lerchenstraße. Erst am 1. Januar 1946 kam es durch die Eingliederung des Loichinger Teils (zusammen mit Schönbühl und Gaubitzhausen) in den Markt Teisbach zur Aufhebung der kommunalen Grenze sowie auch der Gemarkungsgrenze innerhalb Höfens. Bis zu diesem Zeitpunkt bildete das Teisbacher Dorf Höfen eine 170 Hektar große Enklave, die vollständig von Loichinger Gemeindegebiet umgeben war.

Das heutige Dorfgebiet links (nördlich) des Längenmühlbachs wurde seit Jahrhunderten als Weidegebiet genutzt. Bauern des Marktes Teisbach hatten hier schon im Spätmittelalter Weiderechte. Ackerbau und damit zunehmend Viehhaltung mit Stallfütterung begann hier erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts.

In einer Aufstellung des Güterbestandes des Landgerichts Teisbach im Jahre 1752 taucht Höfen als einziger Ort der Obmannschaft Höfen in Schwaigen auf, eine von sechs Obmannschaften des Amtes Teisbach. Die später separat nachgewiesenen Orte Schönbühl und Gaubitzhausen waren also unter Höfen subsumiert, ebenso das auch heute noch zur Gemeinde Loiching gehörige Kronwieden, das noch in der Besitzfassion von 1809 noch zu Höfen gehörte und erst im Gemeindeverzeichnis von 1840 als eigener Ortsteil verzeichnet wurde.[5] Der Ort bzw. die Obmannschaft schloss auch den Grüblhof („Wirtshaus am Grieblhof“) ein, der später ebenfalls als separater Ortsteil geführt wurde, zu dem aber auch die Rostmühle (später auch als Mosermühle bekannt) gehörte. Diese Aufstellung wies insgesamt 16 Anwesen unterschiedlicher Größe nach, davon vier unter fremder Jurisdiktion (Hofmark Warth). Schönbühl taucht in der Aufstellung als Achtelanwesen Kurf. Kasten Teisbach (Müller auf der Schönbichlmühle) auf.[6] Das Gebiet dieser Obmannschaft Höfen in Schwaigen wurde 1818 bei der Gemeindebildung der Gemeinde Loiching zugeschlagen.

Der schon länger als Exklave zum Markt Teisbach gehörige gleichnamige Weiler Höfen bestand nach dieser Aufstellung von 1752 nur aus vier Anwesen.[7]

Im Topographisch-statistischen Handbuch für den Isarkreis im Königreich Baiern von 1825 finden sich folgende Einträge, die Höfen (nur innerhalb der Gemeinde Loiching) betreffen, sowie die zu anderen Zeitpunkten unter Höfen subsumierten Ortschaften:[8]

  • Höfen (119 Einwohner in 23 Häusern)
  • Grüblhof (12 Einwohner in 1 Haus)
  • Schönbichl (6 Einwohner in 1 Haus)

Im bayerischen Ortsverzeichnis von 1831/1832 taucht innerhalb des damaligen Landgerichts Vilsbiburg Höfen nur einmal auf: Dorf des Ldg. Vilsbiburg und der Pfr. Loiching, 2 1/4 Std. von Wörth. Es besteht aus 23 H. mit 120 E. und liegt an der Isar.[9] In diesem Werk sind Gaubitzhausen (als Einöde) und Schönbühl (als Einöde Schönbichel mit 6 Einwohnern) separat gelistet. Ebenso taucht der 1946 in die Stadt Dingolfing eingemeindete Grüblhof auf: Grübelhof: Einöde an der Straße von Landshut nach Deggendorf unweit unweit Loiching, im Ldg. Vilsbiburg. Sie enthält 12 E. und liegt 2 1/2 St. von Wörth.[10] Ebenso aufgeführt ist Neuhausen: Einöde an der Straße von Landshut nach Deggendorf, unweit Teisbach und Loiching, im Ldg. Vilsbiburg, 2 1/8 Std. von Wörth.[11] Dieser Ort, der auch auf historischen amtlichen Karten nördlich der Straße von Landshut nach Deggendorf (der heutigen Hauptstraße bzw. Staatsstraße 2074) und westlich der heutigen Lerchenstraße eingezeichnet ist,[12], taucht in späteren amtlichen Ortsverzeichnissen nicht mehr auf und ist heute als Ortsbezeichnung unbekannt. Unmittelbar westlich davon wurde das Baugebiet Höfen I mit 35 Wohneinheiten ausgewiesen.[13]

Auch die Matrikel des Bistums Regensburg von 1838 listet Höfen unter den zur damaligen Expositur Teisbach gehörigen Orten nur einmal auf, offensichtlich unter Einbeziehung von Schönbühl und Gaubitzhausen, da diese dort nicht auftauchen: Höfen oder Teisbacher-Schwaigen, 23 Häuser, 144 Seelen.[14]

Das erste amtliche Ortsverzeichnis Bayerns zum Stand 1875 dagegen trennte nach Gemeindezugehörigkeit: Das Dorf Höfen der Gemeinde Loiching (71 Gebäude, 116 Einwohner, sowie separat gelistet die Weiler Gaubitzhausen und Schönbühl mit 11 Gebäuden und 14 Einwohnern bzw. 5 Gebäuden und 15 Einwohnern)[15], sowie der Weiler Höfen des Marktes Teisbach (23 Gebäude, 67 Einwohner)[16].

Die Eingliederung des bislang zu Loiching gehörigen Teils von Höfen sowie der Ortsteile Schönbühl und Gaubitzhausen in den damaligen Markt Teisbach zum Stichtag 1. Januar 1946, die das Gemeindegebiet von Teisbach arrondierte und die Exklaveneigenschaft des Teisbacher Ortsteils Höfen aufhob, ist erstmals im Amtlichen Ortsverzeichnis von 1950 reflektiert (Höfen 415 Einwohner in 67 Wohngebäuden, Weiler Gaubitzhausen 25 Einwohner in 6 Wohngebäuden und Dorf Schönbühl 88 Einwohner in 14 Wohngebäuden).[17]

Sehenswürdigkeiten

Die Wegkapelle bei Hausnummer 49 an der Nordseite der Hauptstraße (Staatsstraße 2074), örtlich nach dem Eigentümer auch als Ernst-Kapelle bekannt, ist eines der drei denkmalgeschützten Bauwerke Höfens. Der kleine Satteldachbau mit Fassadengliederung stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.[18] Bis vor wenigen Jahrzehnten wurden hier regelmäßig Maiandachten abgehalten.

Einzelnachweise

  1. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München, 1991, Seite 170
  2. Bayernviewer
  3. Stadt Dingolfing: Paralleles Markterkundungs- und Auswahlverfahren nach Nr. 6.4.1 der Bayerischen Breitbandrichtlinie (PDF-Datei; 67 kB); Richtlinie seit 9. Juli 2014 außer Kraft, neue Richtlinie ohne 6.4.1 verkündet in FMBl Nr. 8/2014 (PDF-Datei; 2,4 MB)
  4. Schaukasten, 22. Jahrgang/Nr. 66, Juli 2012, Seite 2: Vermessung der Grundstücke erfolgt (PDF-Datei; 2,37 MB)
  5. Staatsarchiv Landshut, Rentamt Teisbach, Steuerdistrikt Teisbach, Besitzfassion 1809, Band 2, Nr. 20, zitiert nach: Bernd Stadlbauer: Dingolfing (Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 65), München 2015, S. 388.
  6. Georg Schwarz: Vilsbiburg. Die Entstehung und Entwicklung der Herrschaftsformen im niederbayerischen Raum zwischen Isar und Rott. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 37. Seite 336
  7. Georg Schwarz: Vilsbiburg. Die Entstehung und Entwicklung der Herrschaftsformen im niederbayerischen Raum zwischen Isar und Rott. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 37. Seite 406
  8. Adolph von Schaden, Königl. Regierung des Isarkreises: Topographisch-statistisches Handbuch für den Isarkreis im Königreich Baiern, 1825: Alphabetisches Verzeichnis sämmtlicher im Isarkreise gelegenen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Einöden u.s.w. nebst genauer Angabe der Landgerichts-, Rentamts- und Gemeinde-Districte, so wie der Familien, männlichen und weiblichen Seelen, dann der Häuserzahl
  9. Joseph Anton Eisenmann und Carl Friedrich Hohn: Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern oder alphabetische Beschreibung aller im Königreiche Bayern enthaltenen Kreise, Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Höfe, Schlösser, Einöden, Gebirge, vorzüglichen Berge und Waldungen u. s. w., Erster Band, A-L, Erlangen 1831, Seite 769
  10. Joseph Anton Eisenmann und Carl Friedrich Hohn: Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern oder alphabetische Beschreibung aller im Königreiche Bayern enthaltenen Kreise, Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Höfe, Schlösser, Einöden, Gebirge, vorzüglichen Berge und Waldungen u. s. w., Zweiter Band, M-Z, Erlangen 1832, Seite 604
  11. ebd., Seite 146
  12. Bayernviewer: Urpositionsblätter
  13. Stadt Dingolfing Online: Baugebiete
  14. Matrikel des Bistums Regensburg, Regensburg 1838, Seite 70
  15. Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarr-, Schul- u. Postzugehörigkeit. ... mit einem General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875 bearbeitet vom kgl. Statistischen Bureau in München, München, 1876, Spalte 432
  16. ebd., Spalte 437
  17. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München, 1952
  18. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Dingolfing (PDF-Datei; 153 kB)

Weblinks

Literatur