Imke David

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Imke David (* 4. Juni 1967 in Erlangen) ist eine deutsche Gambistin, Autorin, Professorin und Ensemble-Mitglied.

Imke David Konzert Köln 2015

Leben und Wirken

Imke David ist aufgewachsen im Frankenland bei Erlangen in einer musikalischen Familie. Als 6-Jährige war sie Mitglied im siebenköpfigen Gambenensemble ihrer Familie. Zur Begabtenförderung wurde sie als Jungstudentin am Meistersinger-Konservatorium Nürnberg 1986 zugelassen. Es folgte ein Studium der Alten Musik mit Hauptfach Gambe bei Jordi Savall an der Schola Cantorum Basiliensis. Nach kurzer Zeit wurde sie Mitglied in Savalls Ensemble HesperionXX. Das Studium in Basel wurde auch von Jesper Christensen, Andreas Staier und René Jacobs geprägt. Es folgten Auftritte mit Cantus Cölln, Concerto Palatino, Concerto Vocale unter der Leitung von René Jacobs, Hesperion XXI unter der Leitung von Jordi Savall, Le Concert des Nations. Als erste Gambistin war sie Preisträgerin beim internationalen Solowettbewerb für Alte Musik in Brügge.

Imke David 1997

Imke David konzertiert international als Gambistin und wirkte bei Rundfunk- und CD-Einspielungen mit. 1996 wurden mehrere Kompositionen für Solo Gambe von dem Komponisten Art Clay für sie geschrieben und durch sie selbst uraufgeführt. Mit dem Projekt „Gebrochene Worte“, eine Text- und Musik-Performance mit Urs Jaeggi (Texte), Art Clay (Live-Elektronik) und Imke David (Air-Bow) wurden für die Gambe auch moderne Wege aufgezeigt.

Als eine der ersten Instrumentalisten ihres Fachbereichs forschte sie über das italienische frühbarocke Continuoinstrument Lira da Gamba und entwickelte die akkordische Spielweise auf dem 13-saitigen Streichinstrument. In der spieltechnischen Umsetzung wurde dadurch die orgelähnliche Klangfarbe zur Untermalung von Lamentation und Rezitativen in der Aufführungspraxis in den Werken von Claudio Monteverdi und seinen Zeitgenossen etabliert.

Seit 2010 ist Imke David Professorin für Viola da gamba, Lirone und Violone am Institut für Alte Musik der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Dort lehrt sie neben der Interpretation der unterschiedlichen Stile der europäischen Renaissancemusik, Früh- und Hochbarock auch eine Körperarbeit zur umfassenden Klangerzeugung. Sie ist zudem in internationalen Wettbewerben als Jurorin tätig.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Preisträgerin bei dem Solowettbewerb für Alte Musik in Brügge 1996
  • Gewinnerin der Orpheuskonzerte Viola da Gamba 1996 in Zürich

Schriften

  • Die sechzehn Saiten der italienischen Lira da gamba, Orfeo-Verlag, München 1999, ISBN 3-9806730-0-6

Diskografie

Weblinks