Isabeau (Oper)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. August 2016 um 09:32 Uhr durch Jack User (Diskussion | Beiträge) (Link auf BKL Turandot (Oper) präzisiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Werkdaten
Titel: Isabeau

Lady Godiva, präraffaelitisches Gemälde von John Collier (1898)

Originalsprache: Italienisch
Musik: Pietro Mascagni
Libretto: Luigi Illica
Literarische Vorlage: Legende der Lady Godiva
Uraufführung: 2. Juni 1911
Ort der Uraufführung: Teatro Colón in Buenos Aires
Ort und Zeit der Handlung: England im Mittelalter
Personen
  • König Raimondo (Bass)
  • Isabeau, seine Tochter, die Prinzessin (Sopran)
  • Cornelius, der Minister des Königs (Bariton)
  • Folco, ein Falkner (Tenor)
  • Ermyntrude (Sopran)
  • Ermyngarde (Sopran)
  • Giglietta (Sopran)
  • il cavalier Faidit (Bariton)
  • l'araldo maggiore (Bariton)

Isabeau ist der Name einer Oper von Pietro Mascagni aus dem Jahre 1911. Das Libretto der „leggenda drammatica“ in drei Akten stammt von Luigi Illica. Die Uraufführung fand am 1911 in Buenos Aires statt und wurde von Mascagni selbst dirigiert. Als Inspiration diente die Geschichte von Lady Godiva.

Handlung

König Raimondo will seine Tochter, die keusche Prinzessin Isabeau, verheiraten. Dazu veranstaltet er ein „Turnier der Liebe“, bei dem die teilnehmenden Ritter ihre Liebe gewinnen sollen – nicht durch die Kunst der Waffen, sondern durch „Worte der Werbung und Blicke der Sehnsucht“.[1] Isabeau lehnt jedoch alle Ritter ab und wird dabei von Folco beobachtet. Der ist in die Stadt gekommen, um sie zu sehen, denn er hat von Isabeau geträumt.

Der König bestraft seine ungehorsame Tochter: Sie muss um zwölf Uhr mittags nackt durch die Stadt reiten, schutzlos der Sonne und der Beleidigung ausgesetzt. Die Bevölkerung ist gegen den König wegen dieser Erniedrigung seiner Tochter aufgebracht und lehnt es aus Respekt ab, der Prinzessin dabei zuzusehen. Die Menschen fordern vom König einen Erlass, jeden zu verurteilen und das Augenlicht zu nehmen, der es wagt, die Prinzessin bei diesem herabwürdigenden Ritt zu betrachten.

In Unwissenheit dieses Erlasses sieht Folco die Prinzessin versehentlich an und wird verhaftet. Als Isabeau ihn im Gefängnis besucht, verliebt sie sich in ihn und bittet ihren Vater um Gnade. Cornelius, der Minister des Königs, hetzt jedoch die Bevölkerung auf, bis diese sich zu einer Meute zusammenschließt und den Falkner in einem Akt der Selbstjustiz tötet. Am Ende nimmt sich Isabeau über dem Körper des sterbenden Folco selbst ihr Leben.

Rezeption

Nach der Uraufführung 1911 war die Oper zunächst sehr populär und inspirierte eine ganze Reihe von großen Opern nach Legenden mit großem Orchester, am bekanntesten Turandot (1926). Von Mascagnis Opern hat heute nur noch Cavalleria rusticana einen festen Platz im Repertoire. Auch Isabeau wird nur sehr selten gespielt, zuletzt 2011 am Staatstheater Braunschweig.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alan Mallach: Pietro Mascagni and his operas. University Press of New England, Lebanon NH 2002, ISBN 1-55553-524-0, S. 172–174.
  2. Spielplan: Isabeau am Staatstheater Braunschweig (Abgerufen am 5. Februar 2016)