Islamische Heilsfront

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Front islamique du Salut (FIS)
الجبهة الإسلامية للإنقاذ
Islamische Heilsfront
Gründung 1989
Verbot 1992
Aus­richtung Panislamismus
Website http://www.fisdz.com

Die Islamische Heilsfront (französisch Front islamique du Salut, arabisch الجبهة الإسلامية للإنقاذ, Kürzel FIS) war eine islamistische Partei in Algerien.

Bei den ersten freien Parlamentswahlen des Landes 1991 zeichnete sich nach Auszählung von 48 % der Stimmen ab, dass die Heilsfront auf Anhieb 188 der bei dieser Wahlrunde umkämpften 231 von insgesamt 430 Sitzen erringen würde, woraufhin das Militär die Wahlen abbrach, den Staatspräsidenten absetzte, die Nationale Volksversammlung auflöste und den Notstand ausrief.

Als die Islamische Heilsfront im März 1992 verboten wurde, gingen die meisten ihrer Anhänger in den Untergrund und ein Bürgerkrieg brach aus, der in den 1990er Jahren über 100.000 Menschenleben forderte. Von der Heilsfront abgespaltene Gruppen, GIA und AIS, griffen zu Methoden des Terrorismus, während die Front selbst in einer gemeinsamen Erklärung mit anderen Oppositionsgruppen spätestens 1997 endgültig für eine friedliche Lösung eintrat.

Literatur

  • Bernhard Schmid: Algerien. Frontstaat im globalen Krieg? Neoliberalismus, soziale Bewegungen und islamische Ideologie in einem nordafrikanischen Land. 2005, ISBN 3-89771-019-6

Weblinks