Jakob Wimpfeling

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. März 2007 um 15:13 Uhr durch Sirocco~dewiki (Diskussion | Beiträge) (wiki). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Jakob Wimpheling (* 27. Juli 1450 in Schlettstadt, † 17. November 1528 in Schlettstadt; auch; Wimpfeling, Wympfeling) war ein humanistischer deutscher Dichter, Pädagoge und Geschichtsschreiber.

Wimpheling studierte ab 1460 in Freiburg im Breisgau (u.a. bei Johann Geiler von Kaysersberg), ab 1466 in Erfurt und 1469-70 in Heidelberg Philosophie und Theologie. Er wurde 1471 Professor und 1481 Rektor der Universität Heidelberg. 1484 wurde er Domprediger in Speyer und wirkte ab 1498 erneut als Professor in Heidelberg. Ab 1500 lebte er mit kürzeren Unterbrechungen als Schriftsteller in Straßburg, bevor er 1515 in seinen Heimatort zurückkehrte.

Mit seiner Schrift "Germania" aus dem Jahr 1501 gilt Wimpheling als Begründer einer nationalen deutschen Geschichtsschreibung. Darin versucht er den Beweis der Gleichwertigkeit der deutschen Vergangenheit gegenüber den französischen und italienischen Humanisten zu führen. Das führte zu Übertreibungen in seiner Quellenauslegung, die zum Streit mit dem Straßburger Theologen Thomas Murner führten.

Daneben ist er neben Johannes Reuchlin der erste bedeutende Vertreter des deutschen Humanistendramas. Mit den Schriften De Integritate", "Isidoneus germanicus", "Diatriba de proba puerorum institutione" und "Adolescentia" war er wegweisend für die zeitgenössische Pädagogik.

Wimpheling begrüßte zunächst das Auftreten Luthers, vertrat jedoch trotz scharfer Kritik an der Verweltlichung des Klerus später einen katholisch geprägten Humanismus.

Werke

  • "Stylpho", 1480 (gedruckt 1494)
  • "Vita sancti adelphi", um 1500
  • "Germania", 1501
  • "Epitome rerum Germanicarum", 1505
  • "Gravamina", 1520

Weblinks