Jan Henric Buettner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Jan Henric Buettner (* 10. September 1964) ist ein deutscher Unternehmer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buettner machte eine Ausbildung zum Betriebswirt und Verlagskaufmann nach dem dualen Ausbildungsmodell der Hamburger Wirtschaftsakademie; dazu ein Auslandspraktikum in London. Hier betrieb er um 1988 Feldforschung über Perspektiven der Mehrwert-Dienste im Mobilfunkbereich. Seiner Ausbildung zum Verlagskaufmann, im Alter von etwa 25 Jahren, schloss sich ein Trainee-Programm im Axel-Springer-Verlag an. In der Beteiligungs-Abteilung, wo er die Bemühungen um den Gewinn der D2-Mobilfunk-Lizenz mitgestalten konnte, machten ihn seine Londoner Erfahrungen zum Fachmann in diesem Gebiet. Als solcher musste er in höchsten Verlagsgremien vortragen.

Das Angebot, Assistent des Springer-Vorstandsvorsitzenden zu werden, lehnte er erst einmal ab, da er seine Perspektive eher im Aufbau einer neuen Mobilfunk-Gesellschaft sah. Nachdem der Springer-Verlag die Lizenz jedoch nicht bekommen hatte, nahm er ein zweites Angebot an und erhielt Einblicke in das Machtgefüge und in die Entscheidungsprozesse auf dieser Entscheidungsebene. 1992 gründete er mit VideTel einen der weltweit ersten Multimedia-Onlinedienste.

Ab 1994 baute er zusammen mit Andreas von Blottnitz den Online-Dienst AOL Europe auf, als Joint Venture von America Online und Bertelsmann AG. 1995 bis 1997 war er Geschäftsführer von AOL Deutschland. Von Blottnitz folgte ihm auf diesem Posten bis 1999. Danach ging er nach New York und Kalifornien, wo er seit 1998 Risikokapital für junge US-Unternehmen sammelte. Seit seinem Umzug nach Santa Barbara leitet Buettner das Unternehmen BV Capital, an dem die Bertelsmann AG zehn Prozent hält. Von Blottnitz ist Chef einer Tochterfirma in Kalifornien.

Nach dem Verkauf von AOL Europe forderten er und von Blottnitz 3,5 Milliarden Dollar von der Bertelsmann AG, da sie nach ihren eigenen Angaben AOL Europe maßgeblich mitaufgebaut hatten. Es folgte ein jahrelanger Justizstreit vor einem kalifornischen Gericht, das den beiden einen Gewinnanteil von 209 Millionen Euro zusprach.[1] Schließlich einigte man sich außergerichtlich auf eine Gesamtzahlung von 160 Millionen Euro.[2]

Schon als Kind verbrachte er seine Ferien oft im Ferienhaus der Familie an der Hohwachter Bucht und besuchte das Erdbeerkaffee im Schloss Weissenhaus. Als das Gut Weißenhaus zum Verkauf stand, erwarb Buettner das 75 ha große Gelände mit zwei Kilometer Naturstrand für sieben Millionen Euro. Seit 2008 baute er Weissenhaus nach seinen Vorstellungen zu einem Fünf-Sterne-Hotel um.[3][4] Im Sommer 2013 wurden 26 Wohneinheiten und 5 Apartments eröffnet. Mit der Fertigstellung von Schloss und Spa-Bereich folgte im Juli 2014 die Eröffnung des Weissenhaus Grand Village Resort & Spa am Meer. Das Projekt ist mit 9,5 Millionen Euro über Companisto crowdfinanziert.[5][6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. US-Gericht bestätigt: Ex-Bertelsmann-Manager bekommen 209 Millionen Euro Heise.de, 31. Januar 2004.
  2. Martin U. Müller: Im Sand verbuddelt. In: Der Spiegel. 7. Januar 2013, abgerufen am 1. September 2017.
  3. Ein Schloss am Meer DW.de, 16. April 2013.
  4. Marodes Dorf wird zum Luxus-Resort KN-online, 3. März 2012
  5. Luxushotel Weissenhaus erzielt Crowdfunding-Rekord. Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung, 27. August 2014.
  6. Weissenhaus ruft zu weiterer Investment-Runde auf . Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung, 4. Oktober 2017.