Johann Friedrich Matthei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johann Friedrich Matthei (* 1790 in Rodenberg; † 26. April 1874 in Witzenhausen) war ein deutscher Architekt und kurhessischer Landbaumeister. Er gilt als wichtiger Baumeister des Klassizismus im damaligen Kurhessen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Studienbeginn der Mathematik und Architektur an der Universität Rinteln, die damals zur Landgrafschaft Hessen-Kassel gehörte und 1810 ihren Lehrbetrieb einstellte, praktizierte Johann Friedrich Matthei im Tiefbau (damals Wege-Wasserbau genannt) und beendete sein Studium an der Universität Göttingen.

Er arbeitete zunächst im Schaumburgischen, bevor er ab 1817 bei einem Baumeister in Allendorf a. d. Werra arbeitete, 1821 aber zum kurfürstlichen Landbaumeister der Kreise Eschwege und Witzenhausen wurde und hier für den Bau öffentlicher Gebäude verantwortlich war, u. a. Kirchen, Pfarrhäuser, Schulen, Mühlen, Forstämter sowie den Wege- und Wasserbau. In den Jahren von 1821 bis 1854 vollendete Matthei 22 Kirchenbauten. Ab 1840 war er nur noch für den Kreis Witzenhausen zuständig, den er bis 1870 betreute.

Sein Enkel war der Maler Theodor Matthei, Mitglied der Willingshäuser Malerkolonie.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chronologische Liste der Bauten in Nordhessen mit Baujahr (nach: Dehio, Hessen):

  • Grebendorf, ev. Kirche (1820)
  • Alberode, ev. Kirche (1823)
  • Evangelische Kirche (Orferode) (1823–25)
  • Nesselröden, Synagoge (1826)
  • Frankershausen, ev. Kirche (1827–28)
  • Küchen, ev. Kirche (1827–28)
  • Eschwege, Volksschule (1828)
  • Markershausen, ev. Kirche (1828)
  • Rittmannshausen, ev. Kirche (1828)
  • Stadthosbach, ev. Kirche (1829–30)
  • Aue, ev. Kirche (1831–32)
  • Laudenbach, ev. Kirche (1836–37)
  • Langenhain, ev. Kirche (1837)
  • Oetmannshausen, ev. Kirche (1837)
  • Synagoge (Eschwege) (1837–38)
  • Lüderbach, ev. Kirche (1837–38)
  • Frankenhain, ev. Kirche (1838)
  • Rommerode, ev. Kirche (1838–39)
  • Eichenberg, ev. Kirche (1840)
  • Renda, ev. Kirche (1840)
  • Marzhausen, ev. Kirche (1847)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fritz Rossberg: Auf den Spuren des Landbaumeisters Matthei, in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, Bd. 47 (2006), S. 39–41.
  • Ulrike Schubert: Ein Kirchbaumeister mit praegendem Einfluss. Zum Wirken des Architekten Johann Friedrich Matthei, in: Eschweger Geschichtsblätter, Bd. 2 (1991), S. 23–29.
  • Ulrike Schubert: Querkirchen von Johann Friedrich Matthei im Werraland, Frankfurt a. M., 1988, masch. Magisterarbeit. - 180, IX S. : Ill.
  • Magnus Backes (Bearb.): Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen, Deutscher Kunstverlag, Berlin und München 1982 (2. bearb. Aufl.), S. 966 (Register, Verzeichnis der Werke von Matthei im Bundesland Hessen).
  • N.N.: (Amtliche Nachricht zur Versetzung in den Ruhestand), in: Zeitschrift für Bauwesen, 21. Jg. (1871), Heft 1, S. 6. - "Beurlaubt sind: / (...) / der Land-Baumeister Matthei zu Witzenhausen (Reg.-Bez. Cassel)".

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]