Johann Georg Keil

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Johann Georg Keil (* 20. März 1781 in Gotha; † 1. Juli 1857 in Leipzig) war ein deutscher Dichter und Romanist.

Leben und Werk

Keil bildete sich in Weimar und Jena und wurde Sekretär der herzoglichen Bibliothek in Weimar, gleichzeitig Lehrer für Italienisch, Spanisch und Englisch am Gymnasium. Er publizierte Lehrbücher für Italienisch und Spanisch, ferner frühe Ausgaben, im Original wie in Übersetzung, der italienischen und spanischen Klassiker und wurde Hofrat. 1814 heiratete er die Tochter des Leipziger Bankiers Carl Eberhard Löhr (1763–1813) und siedelte nach Leipzig um. Mit einem durch Goethe geschärften Kunstverstand befasste er sich mit der ererbten Gemäldesammlung von Eberhard Heinrich Löhr (1725–1798) und mit der Kupferstichsammlung von Johann Friedrich Bause, beide waren Großväter seiner Frau. Keil war Domherr und Dechant am Kollegiatstift Wurzen und vertrat diesen 1833/34 in der I. Kammer des Sächsischen Landtags. 1828 wurde ihm durch die Universität Jena die Ehrendoktorwürde verliehen. Die Real Academia Española ernannte ihn 1831 zu ihrem Mitglied.

Werke

  • (Hrsg.) Boccaccio, Il Decamerone, Gotha 1805–1809
  • (Hrsg.) Tasso, La Gerusalemme liberata, Gotha 1806
  • (Hrsg.) Dante, La Divina Commedia, Gotha 1807–1809
  • (Hrsg.) Dante, La Vita Nuova E Le Rime, Chemnitz 1810
  • Leben des Lazarillo von Tormes, Gotha 1810
  • Quevedo, Vida del Gran Tacaño llamado Don Pablos, Gotha 1811 (deutsch: 1812), Leipzig 1826
  • Italienische Sprachlehre (Erfurt 1812, 2. Auflage Erfurt 1821, 3. Auflage Erfurt 1831)
  • Libro elementar de la lengua castellana, Gotha 1814
  • Cesare Giudici, Glückliche Unfälle der Liebe, Gotha 1814
  • Spanische Sprachlehre (Gotha 1817, 2. Aufl. Leipzig 1837)
  • (Hrsg.) Calderón de la Barca, Comedias, Leipzig 1819–1822, 1827–1830
  • Lyra und Harfe. Liederproben, Leipzig 1834 (Gedichtband)
  • Märchen und Geschichtchen eines Großvaters. Illustriert von Ludwig Richter und J. Kirchhoff, Leipzig 1847, 1860
  • Neue Märchen für meine Enkel, Leipzig 1849
  • Catalog des Kupferstichwerkes von Johann Friedrich Bause. Mit einigen biographischen Notizen, Leipzig 1849

Literatur

  • Albert Schumann: Keil, Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 451 f.
  • Harald Wentzlaff-Eggebert: Weimars Mann in Leipzig: Johann Georg Keil (1781–1857) und sein Anteil am kulturellen Leben der Epoche. Eine dokumentierte Rekonstruktion. Heidelberg 2009

Weblinks