Johann Kotzebue

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Johann Kotzebue (* 22. Mai 1616 in Quedlinburg; † 11. Februar 1677 in Hannover) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe und Abt des Klosters Loccum.

Leben

Kotzebue besuchte das Gymnasium in Magdeburg, wo sein Vater Johann Kotzebue (1591 - 1629) als Pastor und Konsitorialassissent tätig war. Er studierte Theologie an den Universitäten zu Wittenberg und seit 1637 in Helmstedt. 1639 bis 1643 übernahme er die Erziehung des Burchard von Steinberg zu Brüggen. 1654 wurde Kotzebue Konventual des Klosters Loccum, 1655 Provisor des Klosters und Coadjutor des Abts Johann Kitzow. Am 2. April 1658 wurde er als Abt des Klosters Loccum eingeführt und in dieser Funktion zum 1. Land- und Schatzrat des Fürstentums Calenberg bestellt. Er bekleidete dieses Amt bis zu seinem Tod 1677. 1661 erfolgte eine Neuordnung der klösterlichen Gebetszeiten, 1669 wurde eine besondere Loccumer Schulordnung erlassen. Eine wichtige Aufgabe bestand darin, das Visitationsrecht des - katholischen - Herzogs Johann Friedrich von Kalenberg abzuwenden.

1661 beantragte Kotzebue beim Konvent, ihm wegen Leibesschwäche die Verheiratung zu gestatten. Am 13. Oktober 1662 heiratete er nach fürstlicher Genehmigung Margarethe Elisabeth Engelbrecht, Tochter des fürstlich-braunschweigisch-lüneburgischen Landesrentmeisters und Syndikus der Calenberger Landschaft Christian Wilhelm Engelbrecht. Seine Frau durfte nicht näher als zwei Meilen am Kloster wohnen. Sein ältester Sohn Johann Wilhelm wurde Abt des Klosters Bursfelde.

Literatur

  • Christoph Erich Weidemann: Geschichte des Klosters Loccum. Mit Urkunden und einer Kupfertafel. Nach Weidemann’s Manuscripte bearbeitet, fortgesetzt und herausgegeben von Friedrich Burchard Köster. Baier, Göttingen 1822 (Digitalisat)
  • Julius Graf von Oeynhausen: Die Familie von Kotzebue, in: Vierteljahresschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie, 13. Jahrgang, Berlin 1885, S. 38–70