Johannes Ramsler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johannes Ramsler (* vermutlich 1590 in Tübingen; † 1624 in Lauingen[1][2]) war ein württembergischer Maler. Er war ein Sohn des Malers Anton Ramsler und ein jüngerer Bruder von Jacob Ramsler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Ramsler war ein Sohn des Tübinger Malers Anton Ramsler und dessen Frau Sibilla geb. Brentel. Er war bei seinem Vater in der Lehre, als dieser 1607 starb. Johannes ging dann nach Straßburg, wo er bei einem Maler die Lehre abschloss. Danach arbeitete er seit 1612 als Geselle bei einem Maler in Lauingen. 1613 hielt er sich vorübergehend in München auf, wovon ein erhaltenes Stammbuchblatt zeugt.[1]

1616 bewarb er sich in Tübingen um das akademische Bürgerrecht, doch erhielt eine Absage.[1] 1617 heiratete er in Tübingen Katharina Grouber, Tochter des Lauinger Bürgers Erasmus Grouber. Das Paar hatte einen Sohn: Jacob Ramsler (III.) (* 1619), der Goldschmid wurde, und eine Tochter.[2] Möglicherweise zu diesem Zeitpunkt bemalte er mit einem Friedrich Brindel[3] eine Sonnenuhr an der Apotheke in Tübingen.

Trotz des im März 1621 erschienen Dekrets des Neuburger Kirchenrates, das alle Lauinger Bürger zur Osterbeichte verpflichtete und auf diese Weise zur Konversion zum Katholizismus drängte, blieb Johannes Ramsler in Lauingen bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1624. Dies geht unmissverständlich aus der Bitte seiner Mutter Sibilla an den Senat der Universität Tübingen, sie mit einer Fürsprache in Lauingen wegen der Erbschaft ihres verstorbenen Sohnes und des hinterlassenen Töchterleins zu unterstützen (Universitätsarchiv Tübingen: 2/4 fol. 129').[2] (Werner Fleischhauer[1][4] ging davon aus, dass Ramsler 1621 Lauingen verließ und an einem unbekannten Ort starb.)

Erhaltene Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1613 Andromeda – Zeichnung aus einem Stammbuch mit folgender Widmung: „Dieses mach ich zue Freundtlicher und guetter gedechtnus in München den 3 Martii Anno 1613 Johannes Ramsler von Tübingen“ (British Museum, London, Inv. 1949-4-11-119)[5]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Werner Fleischhauer: Die Anfänge ..., S. 211
  2. a b c Lebens- und Leidensweg des M. Johann Gerhard Ramsler …, Anm. 49.
  3. Dass sich hier um seinen Onkel Friedrich Brentel handelt, ist eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher handelte es sich um dessen Sohn Hans Friedrich Brentel.
  4. Werner Fleischhauer: Renaissance …, S. 386
  5. Heinrich Geissler: Zeichner am Württembergischen Hof um 1600. In: „Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg“, München : Deutscher Kunstverlag 1969, S. 125

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lebens- und Leidensweg des M. Johann Gerhard Ramsler, Specials zu Freudenstadt (1635–1703). Die Lebenserinnerungen eines württembergischen Landpfarrers. Bearbeitet von Uwe Jens Wandel, Stuttgart : Kohlhammer 1993, ISBN 3-17-012566-4 (= Lebendige Vergangenheit, 15)
  • Werner Fleischhauer: Renaissance im Herzogtum Württemberg, Stuttgart : Kohlhammer 1971
  • Werner Fleischhauer: Die Anfänge der Tübinger Universitätsbildnissammlung – ein Beitrag zur Geschichte der Malerei der Spätrenaissance im Herzogtum Württemberg. In: Werner Fleischhauer u. a.: Neue Beiträge zur südwestdeutschen Landesgeschichte. Festschrift für Max Miller, Stuttgart : Kohlhammer 1962, S. 197–216