Julius Klostermann

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Julius Alfred Klostermann

Julius Alfred Klostermann (* 14. November 1826 in Wengern; † 12. Februar 1900 in Jena) war ein deutscher Kaufmann und schwedisch-norwegischer Generalkonsul in Messina, Italien.

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Julius Alfred Klostermann wuchs zusammen mit seinem älteren Bruder Heinrich und dem jüngeren Bruder Rudolf in Wengern, einem heutigen Stadtteil von Wetter (Ruhr), auf.[1] 1845 begann er seine kaufmännische Lehre bei dem Bankhaus Aders in Elberfeld. Klostermann blieb dort auch noch einige Jahre nach seiner Ausbildung.[2]

Die Tätigkeit als Kaufmann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juli 1851 zog Klostermann nach Messina, das zum Königreich beider Sizilien gehörte. Dort trat er in das Geschäft des Konsuls Wilhelm Jaeger ein, dessen Frau eine geborene Aders war.[3] In Messina heiratete Julius Klostermann 1855 Emilie Gonzenbach (* 26. September 1834 in Messina, † 12. März 1864 in Messina). Zusammen hatten sie vier Kinder: Emilie (* 9. März 1857 in Messina, † 5. Juli 1881 in Verna), Helene Luise (* 29. Juli 1858 in Messina, † 27. Mai 1935 in Putbus), Anna (* 25. März 1860 in Messina, † 24. Juni 1864 in Messina) und Alfred (* 28. November 1861 in Messina, † 24. November 1863 in Messina).[4]

1862 stieg Klostermann aus dem Geschäft des Konsuls Jaeger aus und gründet gemeinsam mit seinem Schwiegervater das Export- und Manufakturengeschäft Gonzenbach-Klostermann & Co.[2] 12 Jahre später wurde das Exportgeschäft aufgelöst, nachdem Klostermann von Julius Jaeger – einem Sohn von Wilhelm Jaeger[3] – das Angebot bekommen hatte, Teilhaber am Geschäft W. Jaeger zu werden.

Die Tätigkeit als Generalkonsul[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1856 wurde Julius Klostermann Vize-Konsul der Königreiche Schweden und Norwegen in Messina. 9 Jahre später wurde er dann durch den schwedischen König Karl XV. zum Generalkonsul von Schweden und Norwegen in ganz Sizilien ernannt.[5][6] Nachdem seine erste Frau Emilie fünf Jahre zuvor verstorben war, heiratete Julius Klostermann im Jahr 1869 Helene Eckard (* 27. Januar 1849 in Messina). Das Paar hatte fünf Kinder: Eckard (* 5. September 1870 in Messina, † 18. September 1958 in Düsseldorf), Elisabeth (* 1. Januar 1872 in Messina) verheiratete Müllensiefen, Julius (* 26. Februar 1874 in Messina), Irmgard (* 13. Dezember 1880 in Messina) und Werner (* 4. Januar 1886 in Berlin).

Während seiner Zeit als Vize-Konsul und später als Generalkonsul von Schweden und Norwegen wurde das Haus Klostermann regelmäßig zum Treffpunkt von Wissenschaftlern und Naturforschern, darunter die Zoologen Ernst Haeckel[7], Ludwig Graff de Pancsova[2] oder Anton Dohrn[2]. So schrieb Ernst Haeckel in einem Brief an seine Braut: „Ganz vortreffliche und höchst liebenswürdige junge Leute sind aber die jungen Klostermanns“[8]. Ludwig Graff de Pancsova benannte sogar als Dank für die Gastfreundschaft die von ihm entdeckten Strudelwürmer nach Julius Klostermann, die Turbella Klostermanni[9]. Für seine Verdienste als schwedisch-norwegischer Generalkonsul wurde Klostermann in den 70er Jahren mit dem Gustav-Wasa-Orden[10] ausgezeichnet sowie 1882 mit dem Sankt-Olav-Orden[11].

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Adolf Arndt: Klostermann, Eduard Hermann Rudolf. In: Allgemeine Deutsche Biographie. Bd 51. Historische Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 1906, abgerufen am 4. März 2020.
  2. a b c d Klostermann, Heinrich August (Hrsg.): Konsul Julius Alfred Klostermann. In: Nachrichten über die Familie Klostermann. Gedruckt von Dr. Friedrich Middelhauve in Opladen bei Köln, 1925. S. 167–186.
  3. a b Stammbaum der Familie Jaeger und Aders. In: Ahnendatenbank Frak Heidermanns. Frank Heidermanns, abgerufen am 4. März 2020.
  4. Michael Klostermann: Klostermann, Vittorio. In: Neue Deutsche Biographie. Bd 12. Historische Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 1980, abgerufen am 18. Oktober 2019.
  5. Urkunde der Ernennung in
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  6. Konsul Julius Klostermann im Schwedisch-Norwegischen Staatskalender 1874. In: Sveriges och Norges Stats-kalendar för år 1874. Kongl. Majts. Wetenskaps-Akademi, 1874, abgerufen am 18. Oktober 2019.
  7. Haeckel, Ernst: Italienfahrt Briefe Nr. 52-70. Kurt Stübers Online Bibliothek, 1860, abgerufen am 18. Oktober 2019.
  8. Haeckel, Ernst: Italienfahrt Brief Nr. 44. Kurt Stübers Online Bibliothek, 1860, abgerufen am 18. Oktober 2019.
  9. Pseudostonum klostermanni - Graff, 1874: Benennung des Strudelwurms nach Julius Klostermann. World Register of Marine Species, abgerufen am 18. Oktober 2019.
  10. Urkunde der Auszeichnung in
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  11. Urkunde der Auszeichnung in
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  12. Urkunde der Auszeichnung in
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  13. Urkunde der Auszeichnung in
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  14. Urkunde der Auszeichnung in
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