K-159

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. März 2016 um 15:30 Uhr durch JamesP (Diskussion | Beiträge) (fixed typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K-159
Projekt 627A
Projekt 627A
Schiffsdaten
Flagge Sowjetunion Sowjetunion
Schiffstyp Atom-U-Boot
Bauwerft Werft 402, Sewerodwinsk
Kiellegung 15. August 1962
Stapellauf 6. Juni 1963
Außerdienststellung 30. Mai 1989
Verbleib am 30. August 2003 gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 107,4 m (Lüa)
Breite 7,9 m
Tiefgang (max.) 5,7 m
Verdrängung aufgetaucht: 3.075 t
getaucht: 4.750 t
 
Besatzung 104 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × WM-A-Kernreaktoren
Maschinen­leistung 2 × 70 MW
Propeller 2
Einsatzdaten U-Boot
Tauchtiefe, max. 300 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
28 kn (52 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
15,5 kn (29 km/h)
Bewaffnung

Das K-159 war ein Atom-U-Boot der sowjetischen und später der russischen Marine. Es gehörte der November-Klasse an. 2003 sank das außer Dienst gestellte Boot mit neun Besatzungsmitgliedern während des Schlepps zur Abwrackung.

Geschichte

Das K-159 wurde 1962 auf Kiel gelegt und lief 1963 vom Stapel. Das U-Boot konnte im Oktober 1963 offiziell in Dienst gestellt werden.

Erster Atomunfall

Am 2. März 1965 gelangte an Bord des K-159 radioaktives Material in den eigentlich strahlungsfreien Sekundärkreislauf des Druckwasserreaktors und damit in den gesamten Antriebsstrang. Das Boot wurde erst ab 1967 überholt, wobei auch große Teile des Antriebs ausgetauscht wurden.

Außerdienststellung

K-159 mit Pontons

Das K-159 wurde am 30. Mai 1989 außer Dienst gestellt. Ohne weitere Maßnahmen wurde das U-Boot in der Marinebasis Gremicha verankert, selbst die Kernbrennstoffe wurden nicht entfernt (im Boot liegt weit mehr radioaktives Material als in der maroden Schachtanlage Asse[1]). 2003 erhielt die Marine schließlich Gelder aus dem internationalen Fonds zur umweltgerechten Entsorgung des K-159 und weiterer Boote. Da sich das K-159 in schlechtem Zustand befand, waren bereits seit Jahren vier große leere Tanks als Pontons an seinem Rumpf vertäut worden, um das Boot über Wasser zu halten. Beim Abschleppen des Bootes zu einer Werft in Poljarny, wurden diese Tanks nicht demontiert und mit den korrodierten Stahltrossen am Boot belassen.

Sinken

Am 28. August 2003 sollte das Abschleppen des U-Bootes beginnen. Es befanden sich zehn Seeleute an Bord des U-Bootes. Am 30. August wurde das Boot durch über die verrotteten Stopfbuchsen eindringendes Wasser plötzlich hecklastig. Später riss die See einen der noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammenden Pontons weg, worauf das Boot einige Stunden später in das 238 Meter tiefe Wasser versank. Mit ihr gingen sieben Mann der Besatzung unter, zwei weitere wurden tot geborgen, ein Seemann überlebte.

Verurteilung des Befehlshabers

Im Mai 2004 wurde der damalige Befehlshaber der Nordflotte, Gennadi Sutschkow, von einem Militärgericht wegen fahrlässiger Tötung zu vier Jahren Haft, mit einer Bewährungsfrist von zwei Jahren, verurteilt. Trotzdem wurde er schon im April 2005 zum Berater des Verteidigungsministers Iwanow in Fragen der Seekriegsflotte ernannt.[2]

Bergung

Im Juli 2007 gab die russische Marine bekannt, das versunkene Boot bergen zu wollen.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Atomfriedhof Arktis, abgerufen 25. Juni 2013
  2. Ex-Kommandeur der Nordflotte als Berater des Verteidigungsministers eingesetzt. RIA Novosti, 6. Juni 2005, abgerufen am 29. Dezember 2014 (russisch).